"Alte Dame" in jugendlicher Frische

Die Brüder Heiko und Hansjosten haben bei einem Konzert im Mittelmosel-Museum in Traben-Trarbach dem alten Hammerflügel Leben eingehaucht. Das historische Tasteninstrument wurde vor fast 200 Jahren in Wien gebaut und ist das kostbarste Ausstellungsstück des Museums.

 Heiko und Ralf Hansjosten begeisterten am historischen Hammerflügel. Foto: privat

Heiko und Ralf Hansjosten begeisterten am historischen Hammerflügel. Foto: privat

Traben-Trarbach. (red) "Auch langjährige Freunde des Museums werden mir sicherlich zustimmen, wenn ich sage, dass ich das Instrument noch nie so gehört habe", sagte Christof Krieger, Vereinsvorsitzender und Leiter des Mittel-Mosel-Museums in Traben-Trarbach. Auch die übrigen Zuhörer waren sichtlich begeistert über das Benefizkonzert, zu dem der Förderverein in das Mittelmosel-Museum in Traben-Trarbach eingeladen hatte.

"Dass in der alten Dame noch ein solches Potenzial stecken würde, hätte ich nicht für möglich gehalten", erklärt Christof Krieger.

Mit der "alten Dame" meint Krieger das weitaus kostbarste Exponat des Museums, den historischen, 1811 von der Klavierbauerin Nanette Streicher in Wien gebauten Hammerflügel, der an diesem Tag von Heiko und Ralf Hansjosten zu neuem, überaus klangvollem Leben erweckt wurde. Zum musikalischen Nachklang der dortigen aktuellen Kulturreihe gestalteten die beiden Brüder aus Schweich auf dem fast 200 Jahre alten Instrument einen Konzertabend, wie es ihn im kerzenbeleuchteten Ambiente der Barockvilla Böcking in dieser Weise zweifellos selten gegeben haben dürfte.

Obwohl die beiden Ausführenden keineswegs als Berufsmusiker tätig sind, ließen sie an ihrer Kompetenz als erfahrene Kenner historischer Tasteninstrumente keinen Zweifel. Mit ihrem Programm, bei dem Bach (Rondo in F), Mozart (Sonate D-Dur), Beethoven (Sonate D-Dur) und Schubert (Polonaise d-moll) zu Gehör kamen, gaben die beiden Musiker nicht allein einen Querschnitt der dem Instrument zeitgemäßen vierhändigen Klavierliteratur, sondern mehr noch einen Einblick in das ungeahnte Klangspektrum des Hammerflügels, dem sie eine ungeahnte Dynamik und Frische zu entlocken wussten. Die Spenden der Konzertbesucher werden dem Erhalt und der Restaurierung der historischen Tasteninstrumente des Museums zugute kommen.

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