Alte Schätzchen werden für die Nachwelt aufbewahrt

TRABEN-TRARBACH. Die wohl älteste betriebsbereite Pumpe – Baujahr 1737 – steht in Traben-Trarbach. In vielen freiwilligen Arbeitsstunden haben die Feuerwehrleute in Traben ein Feuerwehrmuseum geschaffen, in denen einige interessante Geräte aus längst vergangenen Tagen stehen.

Feste Öffnungszeiten gibt es nicht. Aber auf Anfrage sind die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr (FFW) Traben, allen voran Wehrführer Martin Stadtfeld, gerne bereit, die Türen des neu geschaffenen Feuerwehrmuseums zu öffnen. "Unser Schätzchen ist eine voll funktionsfähige Handruckspritze Baujahr 1737 mit einer Förderleistung von rund 300 Liter pro Minute", freut sich Stadtfeld. Die Befüllung erfolgt mittels Eimerkette, vermutlich ist sie bundesweit die älteste betriebsbereite Pumpe. Viel haben die derzeit 29 aktiven Feuerwehrmänner der FFW in den letzten Jahren bewegt. Im Jahr 2000 war die Idee geboren, Platz im beengten Gerätehaus zu schaffen und zugleich die Altertümchen der Feuerwehrzeit an ein Museum zu übergeben. "Wir sollten lieber ein eigenes Museum bauen", erinnert sich Stadtfeld, schließlich "hätten die Altertümchen schon unseren Vorfahren gute Dienste geleistet und einen ehrwürdigen Platz verdient". Eine Spendenaktion wurde ins Leben gerufen. "Die Kassen waren nicht prall gefüllt", gibt Verbandsgemeindebürgermeister Ulrich Weißgerber freimütig zu. "Ohne die vielen freiwilligen Arbeitsstunden sowie Geld- und Sachspenden wäre die Maßnahme nicht möglich gewesen", lobt er das große Engagement. Das Museum ist altersgerecht mit offener Holzdecke und integrierter Beleuchtung gebaut, den Boden zieren Schieferplatten aus heimischer Umgebung. Jetzt können unter anderem ein Handkarren aus dem Gründungsjahr der Wehr anno 1891 begutachtet werden. Seinerzeit diente er zum Transport von Schlauchmaterial, Strahlrohren und zwei Hakenleitern. Die Zweirad-Motorspritze Magierus "Modell 1926" hat einen Vier-Zylindermotor V 68 mit Magnetzündung und eine Hochdruck-Kreiselpumpe Typ P III. Die Wasserleistung liegt bei einer Förderhöhe von 55 Metern bei tausend Liter pro Minute, sämtliche Unterlagen seit der Auslieferung am 12. Oktober 1927 sind bis heute vollständig. Dies alles berichtet Stadtfeld voller Stolz. Gleichzeitig hofft er auf reges Interesse, und "vielleicht findet so auch die Jugend verstärkt den Weg in die Freiwillige Feuerwehr". Anlässlich des Frühsommerfestes wurde das Museum mit einem Sektempfang eröffnet. Gleichzeitig feierte die Jugendfeuerwehr ihr 25-jähriges Bestehen. Dabei wurden verdiente Feuerwehrkameraden von Ulrich Weißgerber und Verbandsgemeindewehrleiter Erich Caspari befördert gesonderter Bericht folgt). Eigens dafür war eine Abordnung der französischen Kameraden aus der Partnerstadt Selles sur Cher angereist. "Das Museum ist sehr interessant", findet auch Egbert Schenk aus Ürzig, als er gemeinsam mit Martha Lörsch aus Traben-Trarbach die Handspritzpumpe inspiziert.

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