Das Donnergrollen zu Beginn der Sitzung des VG-Rats Wittlich-Land erwies sich am Ende also doch als ein böses Omen. Dabei war die Hand der Ratsmitglieder nach Manderscheid weit ausgestreckt. Bei einer Enthaltung stimmte das Gremium sowohl für die Fusion als auch die dazugehörigen Vereinbarungen. Alle hofften auf einen historischen Tag.
Es sei eine Vernunftehe, sagte Bürgermeister Christoph Holkenbrink. In dem vom Land abgesteckten Rahmen sei der Zusammenschluss die beste Lösung. CDU-Fraktionschef Franz-Josef Krumeich sprach von einer "erzwungen freiwilligen Fusion" und einem "Verwaltungsreförmchen". Der Fusionsvertrag aber sei fair, und "die Menschen passen sicherlich gut zusammen". Die neue VG werde womöglich die bedeutendste Gebietskörperschaft im Landkreis. Neben der Hochzeitsprämie hoffte die CDU auf Geld für zusätzliche Büroflächen und die Förderung des Breitbandausbaus. Schade sei, dass Holkenbrink aus Altersgründen nicht erneut kandidiere.
Angelika Brost, SPD, betonte, die Menschen indentifizierten sich ohnehin stärker mit ihrer Ortsgemeinde und der Region als mit einer Verwaltung. "Was wir brauchen, ist ein Wandel durch Annäherung", zitierte sie den Sozialdemokraten Egon Bahr.
FWG-Sprecher Ulrich Müller kündigte mit Blick etwa auf die Kosten des Manderscheider Freibads einen "haushaltspolitischen Blindflug" an. Er rechne frühestens 2017 mit einer Verwaltung unter einem Dach. Parteigenosse Manfred Hower kritisierte die finanziellen Auswirkungen einer steigenden Umlage gerade für die größeren Orte der VG. Positiv blickte Rita Wagner (FDP) nach vorne und schlug den Namen "Eifel-West" für die neue VG mit schlanker, bürgernaher, effizienter Verwaltung vor. "Wir legen den symbolischen Grundstein für ein neues gemeinsames Haus." Doch das Donnergrollen war am Ende lauter. uq