Altes Geweih kommt zu neuen Ehren

MORBACH. Das ehemalige Forstamt ist in neuen Händen. Die Morbacher Annette Eiden-Schuh und Hans-Jürgen Schuh haben das Anwesen gekauft und wollen die Räumlichkeiten ab 1. Februar an eine Ergotherapiepraxis vermieten.

"Damit haben wir schon lange geliebäugelt", freut sich die Morbacher Architektin Annette Eiden-Schuh darüber, dass sie und ihr Ehemann Hans-Jürgen Schuh mittlerweile die Schlüssel für das zweieinhalbgeschossige Gebäude des ehemaligen Morbacher Forstamtes in den Händen halten. Nach ihrer Kaufentscheidung mussten die beiden sich noch in Geduld fassen. Denn von der Abgabe ihres Gebotes im Juni an den Landesbetrieb Liegenschafts- und Baubetreuung (LBB), der für das Land Rheinland-Pfalz den Verkauf abwickelte, bis zur Unterschrift unter den Notarvertrag im Dezember ging noch geraume Zeit ins Land. Über die Kaufsumme machen sie keine Angaben.Wenig Veränderungen am repräsentativen Gebäude

Wie viele Mitbewerber sie überhaupt hatten, haben sie nie erfahren. In der letzten Dezemberwoche, nachdem die Forstamtsmitarbeiter ausgezogen waren, fand die Übergabe an die neuen Eigentümer statt. Für Annette Eiden-Schuh, die ein Faible für historische Gebäude hat, ist es eine "Herzensangelegenheit", dass die ehemalige "Oberförsterei" mit einer Nutzfläche von rund 500 Quadratmetern nicht in die falschen Hände geriet. Denn nicht jeder Interessent für ein derartiges Objekt habe schließlich das Fingerspitzengefühl, das historische Gebäude an sich und auch den optischen Gesamteindruck zu erhalten. Zum Beispiel existieren im Erdgeschoss noch die Original-Fliesen. Und das soll auch so bleiben. Ohnehin muss nach Auskunft der Architektin, die selbst passionierte Jägerin ist, nicht viel renoviert werden. Schließlich sei der Amtssitz erst 1989 umfassend saniert worden. Außer den üblichen Schönheitsreparaturen wird im Erdgeschoss eine Wand entfernt und im Dachgeschoss ein Badezimmer eingebaut. Oberhalb der Praxis will die Inhaberin der Ergotherapie-Praxis auch selbst einziehen. Zusammen mit dem "Schmuckstück" - O-Ton Eiden-Schuh - erwarben die Schuhs auch ein Nebengebäude sowie 4100 Quadratmeter Grund und Boden. Auf der Riesenfläche sollen zwei bis drei Einfamilienhäuser entstehen, allerdings nicht in unmittelbarer Nachbarschaft des Gebäudes, sondern auf einer oberhalb gelegenen Parkfläche. Nicht nur der Gesamteindruck soll stimmen, sondern auch die Details: Deshalb freuen sich die Schuhs über eine Zusage des ehemaligen Morbacher Forstamtsleiters Gerd Womelsdorf, ihnen ein Geweih, das früher über dem Hauseingang hing, als Dauerleihgabe zu überlassen.

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