Traben-Trarbach. "Es ist ein Witz, sich das Gebäude nur von außen anzusehen, aber nicht reinzugehen." Jürgen Kullmann ist sauer auf das, was sich da seit Jahren um das ehemalige Polizeiamt im Stadtteil Trarbach tut beziehungsweise nicht tut.
"Das Gebäude steht seit etwa 20 Jahren leer. Seither ist da nichts mehr passiert. Das Dach ist kaputt, die Decken hängen runter", sagt der Sprecher einer Bürgerinitiative, die sich für den Abriss einsetzt.
Seine Kritik entzündet sich hauptsächlich daran, dass die Mitarbeiter des Denkmalschutzes sich bisher offenbar nicht die Mühe gemacht haben, einen Blick in das Innere des von außen noch ganz gut aussehenden mehrgeschossigen Gebäudes zu werfen. Stadtbürgermeisterin Heide Pönnighaus bestätigt das. Es habe vor nicht allzu langer Zeit einen Ortstermin gegeben, allerdings ohne Zutun der Stadt. Ihres Wissens nach hätten sich die Denkmalschützer auch da nur außerhalb des Gebäudes bewegt.
"Wir hätten ihnen gerne Schutzhelme zur Verfügung gestellt", sagt die Stadtchefin. Die sind offenbar nötig, wenn es ins Innere geht. Man könne vom Erdgeschoss bis in den Himmel schauen, schildert Jürgen Kullmann die Situation.
Die Bürgerinitiative drängt auf eine Entscheidung. Ein Schreiben an das Landesamt für Denkmalpflege, Denkmalschutz-Abteilung beim Kreis und an die Stadtratsmitglieder habe bisher kein Ergebnis gebracht.
An die Stelle des Gebäudes, das im engen Altstadtbereich steht, soll kein Neubau treten. Stattdessen solle dort ein Platz gestaltet werden, der Urlauber und Bürgern als Ort der Erholung dient. "Pläne dafür gibt es bereits", sagt Jürgen Kullmann.
Der Stadtrat drängt mittlerweile auch auf eine Entscheidung. Das Votum: "Wir wollen den Abriss. Sollte es keine Genehmigung geben, werden wir den juristischen Weg einschlagen." cb