Am Anfang war das Vorurteil

"Am Anfang war das Vorurteil", ist der Titel eines Projekttages des Netzwerks für Demokratie und Courage (NDC), der bereits zum zweiten Mal in den zehnten Klassen der Dualen Oberschule Wittlich (Dos) durchgeführt wurde.

Wittlich. (red) Referenten des NDC waren zu Gast an der Dualen Oberschule und diskutierten zusammen mit den Schülern über Zusammenhänge zwischen Vorurteilen, Diskriminierung und Rassismus, aber auch über Themen wie Migration, Flucht und couragiertes Handeln.Den Jugendlichen wurden durch spielerische Übungen die Übergänge zwischen Klischees und Vorurteilen vor Augen geführt. Sie lernten Einiges über die politischen und wirtschaftlichen Situationen in armen Ländern und den Zusammenhang mit der Immigration in Deutschland und Europa, sowie über die Asylpolitik der Bundesrepublik Deutschland. Eine Filmbesprechung zu "Der Schwarzfahrer" und Rollenspiele brachten zusätzliche Erfahrungen und Erkenntnisse. "Wie können uns die ganzen Ausländer denn die Arbeit wegnehmen, wenn sie doch angeblich alle auf der faulen Haut zu Hause herumsitzen?", war beispielsweise eine Frage eines Schülers.Alle erkannten, dass Grenzen manchmal fließend sind. Auch eigene Erfahrungen wurden angesprochen, so schilderten einige Schüler, dass in Bayern eben nicht alle Menschen eine Lederhose tragen und maßweise Bier trinken. Einige Schüler aus Spätaussiedlerfamilien oder Familien mit Migrationshintergrund warfen, bedingt durch die aktuelle politische Diskussion, auch ein, dass sie aufgrund ihrer Herkunft nicht kriminell seien.Das Projekt mit dem NDC war erneut ein voller Erfolg und hat nicht nur den Schülern, sondern auch den Klassenleiterinnen und dem Schulsozialarbeiter Spaß gemacht, denn politisch schwierige, aber interessante Themen wurden anschaulich an die Jugendlichen herangebracht.

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