Am Bedarf vorbei geplant

Öffentlicher Nahverkehr

Zu unserem Bericht "Mit dem Bus auf den Gipfel" (TV vom 1. April) über eine neue Buslinie von Trier bis zum Erbeskopf und zurück schreibt dieser Leser:
Über den "Gipfelbus" kann ich nur den Kopf schütteln. Wer soll denn morgens mit diesem Bus fahren? Für die Schüler aus Trier fährt der Bus ein bisschen zu früh ab. Da es sich bei den meisten Schulbussen um Linienbusse handelt, sind diese in der Regel nicht so früh in Trier. Dann müssen die Schüler noch zum Hauptbahnhof, was den Kreis möglicher Fahrgäste noch einmal verkleinert. Die einzigen Schüler, für die dieses Angebot infrage kommt, sind die aus Thalfang - und da wird der Bedarf wohl nicht so groß sein. Darüber hinaus habe ich mich gefragt, welche Urlaubsgäste mit diesem Bus zum Erbeskopf fahren sollen. Bei der Abfahrt in Trier um 7.40 Uhr schafft man in der Regel noch nicht mal das Frühstück. Und wie sollen die Touristen von der Mosel diesen Bus so früh überhaupt erreichen. Das ist bestenfalls für Menschen aus dem Trierer Umland möglich. Und was soll man samstags in nur zwei Stunden Aufenthalt auf dem Erbeskopf machen? Und sonntags, wenn die meisten Touristen kommen, fährt passenderweise kein Bus. Das ist für mich ein gutes Beispiel, wie man den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) am Bedarf vorbei plant.
Joachim Degen, Morbach

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