Am Idarkopf soll ein Bikepark entstehen

Rhaunen · Die Wiederbelebung des Wintersportzentrums Idarkopf ist eine Herzensangelegenheit von Rhaunens Bürgermeister Georg Dräger. Die kostenträchtige Errichtung einer Liftanlage ist aber nur realistisch, wenn das Naherholungsgebiet auch im Sommer Menschen anzieht.

Rhaunen. Nach vielen Gesprächen und Überlegungen strebt Rhaunens Bürgermeister Georg Dräger den Bau eines Bikeparks am Idarkopf an. Dazu hat "Bikepark-Papst" Diddie Schneider bereits ein Konzept erstellt, das aufzeigt, welches Potenzial der Südhang bei Stipshausen hat.
Der 47-jährige Schwabe hat bereits viele solcher Anlagen für Mountainbiker in ganz Europa und in Asien geplant und gebaut. Schneider betreibt selbst einen solchen Freizeitpark für Sommer- und Wintersport in Bischofsmais, mitten im Naturpark Bayrischer Wald - gut vergleichbar mit dem Vorhaben am Idarkopf.
Streckennetz bis zum Bostalsee


Der ehemalige Radrennfahrer ist von Drägers Idee überzeugt: "Das Einzugsgebiet eines Bikeparks am Idarkopf reicht bei ausreichender Attraktivität bis ins Ruhrgebiet und in den Saar-Lor-Lux-Raum."
In einem realistischen Einzugsbereich von 300 Kilometern leben rund 17,5 Millionen Einwohner - beste Voraussetzungen, meint Schneider, "insbesondere dann, wenn namhafte Park-Builder ihr ganzes Know-how professionell umsetzen können" und sich dies in der Szene rumspricht.
Unterstützung erhält Georg Dräger bei seinen Plänen von Mountainbikern aus Rhaunen, Idar-Oberstein, Thalfang, Mandern und Morbach. Die Geländesportler knobeln derzeit ein Gerüst von Mountainbikestrecken aus, das später vom "Epizentrum" Idarkopf über den Erbes-kopf bis hin zum Bostalsee reichen soll - "vom Konzept, der Beschilderung und der Wegequalität ähnlich den so erfolgreichen Traumschleifen für Wanderer", erläutert Friedhelm Götz aus Rhaunen, einer der Sportler.
Zunächst war nur ein Streckennetz bis zum Erbeskopf und dem Raum Idar-Oberstein vorgesehen, doch dann hat der neue Ferienpark am Bostalsee großes Interesse an einem solchen Angebot "Bikepark mit MTB-Streckennetz" angemeldet. So war schnell die Idee einer Fernverbindung über den Hunsrückhauptkamm geboren. Die Streckenführung könnte der Langlaufloipe folgen, die so einer Ganzjahresnutzung zugeführt würde - mit attraktiven Abstechern links und rechts des Weges.
Problem: Das MTB-Streckennetz müsste dann vom Erbeskopf bis zum saarländischen Dollberg das Gebiet des kommenden Nationalparks durchschneiden. Dazu wurden den Nationalpark-Planern bereits mehrere Querungsvorschläge unterbreitet, die von der zertifizierten Natur- und Bikeführerin Anja Eckhardt, Stefan Conradt und Jürgen Bohrer (alle RSC Blitz Idar-Oberstein) erarbeitet wurden. Die als machbar eingestuften Querungen sollen als Rad- und MTB-Strecken ins Wegekonzept des Nationalparks einfließen. Inzwischen hat auch schon die Region Sohren/Emmelshausen Interesse an einer Mitarbeit am Konzept und einer Ausweitung der Bikepark-Strecken nach Norden angemeldet.
Kosten: 500 000 Euro


Finanziert werden soll der Bikepark, dessen Kosten Diddie Schneider auf rund eine halbe Million Euro kalkuliert, von privaten Investoren, mit denen Dräger und Mitstreiter Michael Dietz, Wirtschaftsförderer bei der Kreisverwaltung und ebenfalls begeisterter Mountainbiker, bereits verhandeln. Dräger ist sich mit Schneider einig, dass ein solcher Park am Idarkopf so attraktiv werden wird, dass sich der Erfolg zwangsläufig einstellen wird - und mit ihm auch die ersehnte Gastronomie am Idarkopf. "Am liebsten mit einem Sporthotel", schaut der Rhaunener VG-Chef in die Zukunft.
Der Lift, der im Winter Skiläufer und im Sommer Mountainbiker vor ihrem Downhill-Ritt befördern würde, wäre auch eine prima Steighilfe für Wanderer, die so ohne große Anstrengung vom Parkplatz an der Talstation hoch auf den Hauptkamm kommen - so wie es in den Alpen und anderen Mittelgebirgen vielerorts völlig normal ist.

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