Am Sonntag wird gewählt

SIMMERN/ Kastellaun . (tor/es) Nach der letzten Bundestags- und der Landtagswahl, die die Menschen mit Spannung verfolgten, scheint der morgige Sonntag im Rhein-Hunsrück-Kreis eher mit "leichter Kost" daher zu kommen. Das Interesse der Hunsrücker und Mittelrheiner hält sich im Hinblick auf die Wahl eines neuen Kreis-Chefs in Grenzen, noch dazu, wenn der Amtsinhaber als einziger Bewerber ins Rennen geht. In Kastellaun verspricht es dagegen spannender zu werden.

Am morgigen Sonntag wird im Rhein-Hunsrück-Kreis ein neuer Landrat gewählt. Einziger Kandidat ist Amtsinhaber Bertram Fleck, der sich für eine dritte Amtszeit bewirbt. Wie im Vorfeld mehrmals berichtet, verzichteten die Parteien im Kreis darauf, eigene Kandidaten aufzustellen. Einerseits verschafft das dem amtierenden Landrat die Gewissheit, dass er seinen Job weiterhin machen kann. Auf der anderen Seite führt eine solche Konstellation aber zu einer gewissen Wahlmüdigkeit beim Wahlvolk. Und das schmeckt Bertram Fleck gar nicht. "Unter 20 Prozent Wahlbeteiligung würden mich schmerzen", hatte der 57-Jährige im Vorfeld zugegeben. Spannung im Kastellauner Land

Wesentlich interessanter geht es eine Verwaltungsebene tiefer zu. Im Kastellauner Land bewerben sich drei Kandidaten um die Nachfolge von Verbandsgemeinde-Bürgermeister Fritz Frey. Der Kandidat der CDU ist der 40-jährige Ralf Hippert aus Stromberg. Der Diplom-Betriebswirt (FH), frühere Luftwaffensoldat und gelernte Groß- und Außenhandelskaufmann ist seit 1998 bei der Verbandsgemeindeverwaltung in Stromberg beschäftigt, fünf Jahre war er dort Büroleiter. Im März 2005 bewarb sich Hippert für das Amt des Bürgermeisters der Verbandsgemeinde Stromberg, verlor aber gegen eine SPD-Kandidatin. Dem morgigen Wahlsonntag sieht er gelassen entgegen: "Nach dem Besuch des Oktoberfestes in der Hunsrückkaserne heute Abend werde ich mit meiner Frau um 10.30 Uhr in die katholische Kirche gehen und dann einen schönen Tag in Kastellaun verbringen." Nach dem Schließen der 36 Wahllokale in der Verbandsgemeinde um 18 Uhr wird der CDU-Fraktionschef im Bad Kreuznacher Kreistag dann im Rathaus der Burgstadt auf die Ergebnisse warten.Abends zum Oktoberfest der Bundeswehr

Etwas nach eigenen Worten "Seltsames" macht der SPD-Bewerber Karl Maull morgen früh: "Ich werde nach langer Zeit mal wieder ausschlafen", erzählte er gestern. Denn auch für Maull dauert der Wahlkampf bis heute Abend. Heute Vormittag ist er noch mit der SPD am Kastellauner Marktplatz, am Abend zieht es auch den 47 Jahre alten Rechtsanwalt zum Oktoberfest der Bundeswehr. Den Wahltag selbst möchte der Kastellauner mit seiner Frau und den beiden zwölf und 14 Jahre alten Töchtern verbringen. Am Nachmittag will der SPD-Fraktionschef im Stadtrat der Burgstadt dann selbst zur Urne gehen. Und irgendwie ist er auch froh, dass dann der Wahlkampf vorbei ist: "Das hatte doch recht wenig mit dem eigentlichen Amt zu tun." Auch Maull wird das Wahlergebnis am Abend im Rathaus erwarten. CDU-Mitglied ist unabhängiger Bewerber

Der Jüngste im Bunde des Kandidaten-Triumvirats ist Marlon Bröhr. Der 32 Jahre alte Zahnarzt ist zwar CDU-Mitglied, tritt aber als unabhängiger Bewerber an. Für den Wahlsonntag hat er sich folgendes vorgenommen: "Ich werde vermutlich gegen 10.30 Uhr wählen gehen und dann den Tag mit meiner Familie verbringen. Abends gehe ich dann ins Rathaus, und wenn meine Frau mag, kommt sie mit."

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