Am Standort Morbach wird investiert

Der Sondermaschinenbauer Peiseler in Morbach investiert derzeit 650 000 Euro in eine neue Halle inklusive Maschinenpark. Damit soll die mechanische Fertigung weiter ausgebaut werden. Jeder fünfte der 76 Mitarbeiter am Standort Morbach ist ein Auszubildender.

Morbach. Joachim Schabbach von der Firma Peiseler in Morbach kann das Wort "Krise" nicht mehr hören. "Auch bei uns ist die Auftragslage recht dünn", räumt der Betriebsleiter des Sondermaschinenbauers ein.

Aber dennoch gebe es in diesen Zeiten auch genügend gute Nachrichten. Beispielsweise beim Unternehmen in der Morbacher Industriestraße, wo derzeit eine neue Halle mit 1000 Quadratmetern Produktionsfläche entsteht. Die Investitionskosten belaufen sich inklusive Maschinen auf 650 000 Euro. Mit dem Bauvorhaben soll die mechanische Fertigung weiter ausgebaut werden. Die Halle steht im Rohbau. Mitte bis Ende März wird mit der Inbetriebnahme gerechnet.

Dafür werde auch zusätzliches Personal benötigt. Schabbach, der selbst in dem Unternehmen den Beruf des Werkzeugmachers erlernt hat, geht zunächst von fünf neuen Arbeitsplätzen aus.

Bei Peiseler hat man aus der Not, kaum Facharbeiter auf dem Arbeitsmarkt zu bekommen, längst eine Tugend gemacht. Jeder fünfte Mitarbeiter in Morbach ist ein Auszubildender. 14 Lehrlinge werden in der eigenen Lehrwerkstatt betreut. Sie hätten die Chance, nach der Abschlussprüfung übernommen zu werden, "natürlich immer in Abhängigkeit von der wirtschaftlichen Situation".

Die Palette der Auftraggeber ist groß: Bei Peiseler sei beispielsweise eine Maschine gefertigt worden, auf der Teile für den Airbus bearbeitet wurden, eine andere ist an Zylinderköpfe für Ferrari beteiligt.

Als Zulieferbetrieb insbesondere für die Automobilbranche ist Peiseler laut Schabbach von der Wirtschaftskrise durchaus stark betroffen. Aber die Geschäftsführer Benedikt Korischem und Lothar Schwarzlose, die vor neun Jahren das Familien-Unternehmen übernommen haben, verfolgen nach Angaben des Betriebsleiters eine langfristige Strategie. In der letzten Krise 2000/2001 habe man fast zwei Jahre lang an beiden Standorten Kurzarbeit "gefahren", hatte in dieser Zeit allerdings in Maschinen, Personal und diverse Schulungen investiert. Schabbach: "Anschließend waren wir in der Lage, unsere Kunden gut zu bedienen."

Ob Peiseler an der Kurzarbeit vorbeikommen wird, kann der Betriebsleiter zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sagen. Aber die Geschäftsführer seien "sehr optimistisch". Sie gehen davon aus, dass "wir uns Mitte des Jahres wieder in vernünftigem Fahrwasser befinden."

ExtraPeiseler: Das Unternehmen Peiseler wurde 1819 als Feilenhau-Betrieb in Remscheid, Nordrhein-Westfalen, gegründet. Das Unternehmen ist führender Hersteller von Positionier- und Teilgeräten. Die Geräte werden in Maschinen eingebaut und dienen dazu, auf einem hohen Qualitätsstandard Werkstücke auf verschiedenen Positionen zu drehen und zu wenden, um sie dann zu bearbeiten. In Remscheid arbeiten derzeit 155 Mitarbeiter. Die Firma hat seit 1967 ein Zweigwerk in Morbach. (iro)

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