An Löschwasser mangelt es nicht

Burgen · Die Wehrleitung der Verbandsgemeinde Bernkastel-Kues gibt Entwarnung: Das Löschwasserkonzept funktioniert. Der Großbrand in Burgen Ende August war ein Extremfall.

 Das Feuer in Burgen hat die freiwilligen Helfer, die mit 260 Rettungskräften angerückt waren, vor Probleme gestellt: Lange kein Regen, der Bach ausgetrocknet. Dennoch hat alles tadellos geklappt. TV-Foto: Archiv/Agentur Siko

Das Feuer in Burgen hat die freiwilligen Helfer, die mit 260 Rettungskräften angerückt waren, vor Probleme gestellt: Lange kein Regen, der Bach ausgetrocknet. Dennoch hat alles tadellos geklappt. TV-Foto: Archiv/Agentur Siko

Foto: (m_mo )

Burgen. Es war der heißeste Tag des Jahres: Am 28. August zerstörte ein Feuer in Burgen ein Wirtschaftsgebäude.
260 Rettungskräfte aus 14 Feuerwehren waren im Einsatz, zusätzliche Löschzüge mit Drehleitern aus Kues, Morbach und Wittlich rückten an - denn: In Burgen war an diesem sehr heißen letzten Augustsonntag das Wasser knapp.Fronbach war zu trocken


Das Problem: Der fest ins Löschwasserkonzept der Gemeinde integrierte Fronbach führte zu wenig Wasser - zu trocken, um eine ausreichende Versorgung mit Löschwasser zu gewährleisten - und der Bedarf war hoch. Mit drei Wasserwerfern und weiteren Spritzen flossen zeitweise 10 000 Liter pro Minute. "Es war ein sehr heißer Tag - zu heiß für den Bach und es hatte lange keinen Regen mehr gegeben", so der stellvertretende Wehrleiter der Verbandsgemeinde Bernkastel-Kues, Edwin Kohl. "Der 28. August war ein absoluter Sonderfall. In den drei Jahren, die ich mein Amt ausübe, war es das erste Mal, dass das Wasser knapp wurde", so Kohl weiter. Der Fall zeige vor allem, dass sich das kreisweite Löschwasserkonzept bewähre.
Die Rettungskette habe am 28. August tadellos funktioniert. Absolute Priorität war der Aufbau des Wassernetzes.
Den Fronbach, Stollengänge oberhalb Burgens und Fischteiche, alle regulär ins Löschwasserkonzept integriert, zapften die Feuerwehren aus Burgen und dem Umkreis an. Zwei Kilometer Schläuche wurden zum Wassertransport insgesamt verlegt. Im Pendelverkehr transportierten große Fahrzeuge zusätzlich Wasser zum Brandort. 2000 Liter fasst der Tank eines solchen Fahrzeugs - genug Wasser, um einen gewöhnlichen Hausbrand zu löschen.
"Wir sind sehr gut koordiniert. Mit unserem kreisweiten Konzept löschen wir sehr erfolgreich", so Kohl. Im größeren Umkreis gibt es 28 Feuerwehren, die notfalls alle zur Hilfe herangezogen werden können.
Die Einsatzplanung der kreisweiten Zusammenarbeit übernehmen die jeweiligen Wehrleitungen. Teures Material, wie die am 28. August verwendeten Schläuche, Löschschaum, oder Atemschutzgeräte lagern die Feuerwehren der Verbandsgemeinde Bernkastel-Kues zentral und stellen sie im Bedarfsfall kreisweit zur Verfügung. "Das ist natürlich eine Kostenfrage. Nicht jede Wehr kann sich so teures Gerät und Material leisten. Unser kreiseigenes Lagerungskonzept funktioniert aber sehr gut", sagt Kohl. Pläne, die Löschwasserversorgung zu erweitern, bestehen aktuell nicht. Die Versorgung der Verbandsgemeinde sei ausreichend. Im Notfall, wenn neben Gemeinden aus dem direkten Umkreis selbst die Stadt Wittlich kein Löschwasser mehr habe, würde die Trierer Feuerwehr alarmiert. "Im Endeffekt können unsere Bürger also beruhigt schlafen", teilt Kohl mit.Extra

Woher kommt das Löschwasser? Die allgemeine Versorgung erfolgt über Hydranten. Darüber hinaus werden im Bedarfsfall weitere Quellen angezapft. Aus Bächen, Flüssen, Stollengängen, Teichen und Seen wird so weiteres Löschwasser gewonnen. Ebenso ins Löschwasserkonzept integriert sind von Landwirten zur Verfügung gestellte Regenwasserreserven. Für den unmittelbaren Einsatz verfügt jedes Drehleiter-Fahrzeug über 2000 Liter Wasser im Tank. sll

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