Energie Andel könnte schon bald Gas geben

Der Neubau einer Hochdruckleitung bietet für ein Gewerbegebiet und einen Ortsteil die Möglichkeit,einer alternativen Energiequelle. Allerdings gibt es bislang zu wenig Nachfragen.

Andel will Gas geben
Foto: dpa/Sina Schuldt

Möglicherweise könnten der Bernkastel-Kueser Stadtteil Andel und das angrenzende Gewerbegebiet Andel/Mülheim an das Erdgasnetz der Stadtwerke Trier angeschlossen werden. Damit könnten perspektivisch auch die Ortslagen Lieser und Mülheim selbst die umweltfreundliche Energieform nutzen. Im Januar gab es eine Besprechung mit Vertretern der Stadtwerke Trier, der Verbandsgemeinde und der Gemeindevertretung, in der ein Versorgungskonzept vorgestellt wurde. Das Thema hat auch der Stadtrat Bernkastel-Kues in seiner jüngsten Sitzung beraten.

Kernpunkt des Konzepts ist der Neubau einer Gasleitung vom Kueser Plateau bis auf die andere Moselseite. Diese Gashochdruckleitung würde über die Gemarkungen der Stadt Bernkastel-Kues, der Ortsgemeinde Lieser und Mülheim laufen. Insgesamt würde das Projekt rund 2,5 Millionen Euro kosten. Das bestätigen die Stadtwerke Trier. Wie Pressesprecher Carsten Grasmück mitteilt, sei der Anschluss des Gewerbegebiets Mülheim technisch machbar. Dazu wäre eine Netzerweiterung von rund 5,3 Kilometer erforderlich. Wie Grasmück erläutert, habe eine Interessenabfrage der VG ergeben, dass aktuell neun von 46 Objekten in dem Gewerbegebiet potenziell an einem Erdgasanschluss interessiert wären. Das seien zu wenige. Grasmück: „Auf Basis dieser Zahlen ist eine Erschließung des Gewerbegebiets für uns aktuell nicht wirtschaftlich darstellbar.“

Der Stadtrat von Bernkastel-Kues will das Thema indes noch nicht ad acta legen. In der jüngsten Debatte wurde deutlich, dass offenbar der Informationsstand in den infrage kommenden Gebieten noch nicht ausreichend sei. Wie Stadtbürgermeister Wolfgang Port erläuterte, habe es nur sehr wenig Rücklauf auf eine Fragebogenaktion gegeben, in der das Interesse an einem Gasanschluss abgefragt wurde.

Und für Gertrud Weydert (Grüne/Bündnis 90) zeichnet sich ein weiterer wichtiger Aspekt ab, denn vor allem in den vom Hochwasser gefährdeten Uferbereichen könnten durch Umrüstung auf Gas die Öltanks entfallen, die bei Hochwasser ein Risiko darstellen. Deshalb sollte eine hohe Gasanschlussquote ermöglicht werden. Der Stadtrat will deshalb mittelfristig eine Einwohnerversammlung einberufen und nochmals über die Pläne informieren.

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