Anekdoten aus 20 Jahren Gemeindepartnerschaft

Die Partnerschaft zwischen Salmtal und der thüringischen Gemeinde Gernrode/Eichsfeld besteht seit zwanzig Jahren. Bei den zahlreichen Treffen gab es viele kuriose und bewegende Momente, an die sich die langjährigen Salmtaler Gemeinderatsmitglieder Robert Becker und Anton Duckart im Gespräch mit dem TV erinnern.

 Anton Duckart und Robert Becker (von links) halten Erinnerungsstücke an die 20-jährige Partnerschaft mit Gernrode in den Händen: unter anderem ein Kreuz, das aus Material des innerdeutschen Grenzzauns angefertigt wurde. TV-Foto: Frank Schmitt

Anton Duckart und Robert Becker (von links) halten Erinnerungsstücke an die 20-jährige Partnerschaft mit Gernrode in den Händen: unter anderem ein Kreuz, das aus Material des innerdeutschen Grenzzauns angefertigt wurde. TV-Foto: Frank Schmitt

Salmtal. (fsc) Initiator der Partnerschaft war Karl Becker. Als der Salmtaler Gemeinderat Interesse an einer Freundschaft mit einer ostdeutschen Gemeinde bekundete, schlug der damalige Verbandsbürgermeister Gernrode vor. Mit dem damaligen Salmtaler Bürgermeister Karl-Heinz Nau fuhr er zu einem ersten Gespräch nach Thüringen.

Schnell war klar, dass Gernrode die richtige Wahl war. Probleme gab es nur beim Zustandekommen von Telefongesprächen. "Die Telefonie war so katastrophal, dass unser erstes Gastgeschenk ein Faxgerät war", erinnert sich Robert Becker.

Ein Missverständnis gab es bei der Terminierung des ersten offiziellen Treffens in Gernrode. Salmtal hatte einen Termin kurz nach Fastnacht vorgeschlagen. Die Thüringer baten um eine Verlegung. Gernrode sei eine Hochburg des Eichsfelder Karnevals, schrieb die damalige Gernroder Bürgermeisterin Maria Lehmann. Deswegen würde es ihr nicht gelingen, zum vorgesehenen Termin "ernsthafte Kontakte mit unseren Gemeindevertretern vorzubereiten".

Umso herzlicher fiel der Empfang am neuen Termin aus. Es gab keine Berührungsängste. Sowohl in Gernrode als auch in Salmtal wurden die Gäste aus den Partnergemeinden überwiegend privat untergebracht. "Man hat sich die ganze Zeit um die Gäste gekümmert. Daraus entwickelten sich Freundschaften", berichtet Anton Duckart. Und Robert Becker erzählt: "Unsere Gastgeber haben für uns das Eheschlafzimmer ausgeräumt. Die haben auf der Couch geschlafen und wir in deren Schlafzimmer."

Durch die herzliche Aufnahme sind Freundschaften entstanden, die bis heute bestehen. Auch auf Vereinsebene hat es einige Treffen gegeben, angefangen beim Sportverein über Männergesangverein und Feuerwehr bis hin zum Karnevalsverein.

Es gab auch viele bewegende Momente. Anton Duckart bleibt ein Konzert in Erinnerung, das der gemischte Chor aus Gernrode spontan in der Himmeroder Kirche aufführte. Oder die Übergabe eines Kreuzes an den Sportverein Dörbach, welches aus dem Zaun der innerdeutschen Grenze angefertigt wurde. Und in Gernrode wurde gemeinsam eine Friedenseiche gepflanzt - mit Erde, die eigens aus Salmtal mitgebracht wurde.

Am 23. Oktober fahren die Salmtaler wieder nach Gernrode, um das 20-jährige Bestehen der Partnerschaft zu feiern.

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