Angebote sind da - was fehlt, sind zupackende Hände

Thalfang/Malborn/Schönberg · Den katholischen Frauengemeinschaften in der Region fehlt es an Nachwuchs. Dennoch engagieren sie sich weiterhin für die Allgemeinheit. In Thalfang ist kürzlich sogar eine Gruppe erneut durchgestartet.

Thalfang/Malborn/Schönberg. Junge Mitglieder wünschen sich wohl alle katholischen Frauengemeinschaften (kfd) - so auch in Malborn, Thalfang und Schönberg, wo die engagierten Frauen zum größten Teil älter als 60 Jahre, meist sogar älter als 70 Jahre sind. Dennoch halten ihre Mitglieder die Gemeinschaft lebendig - wie die Frauen von St. Anna in Malborn, dem zweitgrößten Ort der Verbandsgemeinde und der Pfarreiengemeinschaft Thalfang (siehe Extra). Gäste können dies in Malborn etwa beim Annafest am Samstag, 26. Juli, erleben. Die Überschüsse - in 25 Jahren mehr als 30 000 Euro - spenden die Frauen rund um ihre Vorsitzende Vorsitzende Zita Maßmann für den guten Zweck: an Hochwasseropfer, die Aktion Meine Hilfe zählt, Patenkinder in Ruanda oder die Ausstattung ihrer Kirche. Daneben nähen sie Fastnachtskostüme, färben Ostereier oder richten Seniorennachmittage aus. Ähnliche Aktivitäten gibt es auch in Schönberg. Die kirchliche Frauengemeinschaft hat sich zwar aufgelöst, doch eine Interessengemeinschaft unterstützt weiterhin Feste im Ort, bastelt mit Kindern und spendet so bereitwillig wie die frühere Gemeinschaft. Kranke profitieren davon ebenso wie Gäste des Pfarrheims, für das die Frauen schon vieles gekauft haben, wie Helga Hoffmann berichtet.
In Thalfang gab sich im November 2013 die vor 35 Jahren gegründete Frauengemeinschaft St. Matthäus erneut einen Ruck. 18 Mitglieder treffen sich regelmäßig alle zwei Monate im Pfarrheim. Allerdings nicht mehr abends, sondern nachmittags um 15 Uhr. Den Frauen, meist zehn bis zwölf, sei das so lieber, sagt Antonia Kranzdorf. Mit Margret Kessler und Marita Kiefer hat sie ein Programm erstellt. Kirchliche Termine und Weltgebetstage fehlen darin ebenso wenig wie Wanderungen, Kinofahrten, Feiern oder auch kreative und kulturelle Angebote mit Ausstellungen oder Lesungen. Nebenbei kümmern sich die Frauen um ihre Mitmenschen - insbesondere Ältere, Kranke, Alleinstehende oder Migranten. Sie bieten Hilfe bei Behörden- oder Arztbesuchen an oder auch Hausaufgabenbetreuung. Kaum noch zu leisten sind hingegen Missionsbasare, wie sie früher Mathilde Quick, 20 Jahre Vorsitzende, organisierte. Von den Erlösen, die die Frauen erwirtschafteten, profitierten auch Menschen in Tansania, wo sie ein Hospital unterstützten. Dennoch liegt die kfd allen sehr am Herzen. Nicht zuletzt den Älteren, die sich noch an die aktiven Anfangsjahre mit 45 Mitgliedern erinnern. "Wir haben ja als junge Leute angefangen, und das war richtig schön, alle haben zusammen geschafft", erzählt Christel Philippi. Auch Christel Müller wäre froh, wenn wieder Jüngere dabei wären.
Die Angebote zu Themen wie Kirche, Gesellschaft oder Politik seien doch für alle interessant. Kranzdorf hofft, dass wieder mehr Frauen das annehmen. Vielleicht gelinge das ja mit der für den Herbst geplanten Werbekampagne des kfd-Bundesverbandes.Extra

 Alle zwei Monate trifft sich in Thalfang die Katholische Frauengemeinschaft, um gemeinsam etwas zu unternehmen. Besonders bei Wanderungen ist das Interesse groß. TV-Foto: Ursula Schmieder

Alle zwei Monate trifft sich in Thalfang die Katholische Frauengemeinschaft, um gemeinsam etwas zu unternehmen. Besonders bei Wanderungen ist das Interesse groß. TV-Foto: Ursula Schmieder

In der VG Thalfang gibt es zwei Pfarreiengemeinschaften (PG): Thalfang und Heidenburg, sie arbeiten zusammen. Seelsorger der PG Thalfang ist der Ende Juni die Pfarrei verlassende Pfarrer Christian Struwe, zuständig für knapp 2700 Katholiken und die Kirchen in Thalfang, Malborn, Schönberg, Neunkirchen und Thiergarten. Seelsorger der PG Heidenburg mit knapp 2100 Katholiken ist Pfarrer Alexander Kurp, zuständig für Kirchen und Kapellen in Heidenburg, Berglicht mit Gräfendhron und Merschbach, Büdlich mit Breit und Naurath/Wald sowie Horath. urs

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