"Wer traut sich, dem schnellsten Kutschenfahrer der Welt Paroli zu bieten?" Mit dieser Aufforderung suchte der Veranstalter Läuferinnen aus der Region, die für sich ein Duell gegen den Vierspänner von Fahr-Weltmeister Michael Freund melden konnten. "Ich habe mich einfach beworben", sagt die Schülerin der Klasse 5a der Regionalen Schule in Thalfang. Zwei Wochen später rief der Veranstalter an, und teilte Anna mit, dass sie starten könne. "Mit einer Zusage haben wir nicht gerechnet", erzählt ihre Mutter Maria. Sportliche Wettkämpfe sind für die Nachwuchsläuferin des TV Hermeskeil und aktuelle Vizemeisterin ihrer Altersklasse bei den Hochwald-Crosslauf-Meisterschaften nichts Neues, aber vor so einer Kulisse wie in der Arena Trier ist sie noch nie an den Start gegangen. "Ich war sehr aufregt", gesteht Anna. Die Elfjährige musste ein 120 Meter langes Viereck zweimal umlaufen, während Michael Freund mit seiner Kutsche einen Parcours mit engsten Kurvenhindernissen im Sand durchquerte. Ich bin einfach losgelaufen, und konnte die Kutsche sehen", schildert sie die Startphase. Auf der langen Gerade lag Anna gut im Rennen, vor der Kurve musste sie aber abstoppen, um dann wieder zu beschleunigen. Vom Seitenrand aus beobachtete Maria Düpre mit schweißnassen Händen und einem Herzschlag bis zum Hals die dramatische Situation. Durch einen Absatz auf der Gummimatte verlor Anna entscheidend an Boden, und Michael Freund überquerte mit fünf Metern Vorsprung mit seiner Kutsche als Sieger die Ziellinie. Unter dem riesigen Beifall der 3000 Zuschauer umarmte Maria Düpre ihre Tochter und tröstete sie mit dem olympischen Motto: "Dabei sein ist alles." Statt der 200 Euro Gewinnsumme erhielt Anna ein T-Shirt, eine DVD und eine Tasse als Trostpreis. "Es war ein tolles Erlebnis, und hat riesigen Spaß gemacht", sagt Anna. Beim nächsten Mal will sie wieder dabei sein. "Wir werden die sportlichen Aktivitäten unserer Tochter weiter unterstützen", sagt ihre Mutter, denn neben dem Laufen, hat Anna ihre Liebe zum Reiten entdeckt.