Anscheinendend ein reicher Kreis

Ganz arm steht er nicht da, der Landkreis Bernkastel-Wittlich. Die Bilanzsumme der Eröffnungsbilanz beträgt 409,9 Millionen Euro. Das Anlagevermögen beläuft sich auf 386,2 Millionen Euro. Den größten Anteil daran hat das kreiseigene Infrastrukturvermögen, das aus Straßen, Brücken und Tunneln besteht.

Wittlich. (mai) Zum Haushaltsjahr 2007 hat der Landkreis einem gesetzlichen Auftrag folgend die doppelte kaufmännische Buchführung, Doppik genannt, eingeführt. Zur Doppik gehört die Vermögensrechnung. Doch damit Vermögenswerte berechnet werden können, muss eine Eröffnungsbilanz erstellt werden. Dafür wurden alle möglichen Vermögenswerte des Kreises bereits ab Mitte 2005 erfasst. Das Ergebnis: Das Vermögen des Kreises umfasst 386,2 Millionen Euro.265,1 Millionen Euro (64,7 Prozent) davon sind im Infrastrukturvermögen (Straßen, Brücken und Tunnel) zu finden. Die kreiseigenen Gebäude (Schulen, Verwaltungsgebäude und sonstige Gebäude) tragen 87,9 Millionen Euro (21,4 Prozent) dazu bei. Sonstige Sachanlagen (also Anlagen im Bau, Maschinen, technische Anlagen, Fahrzeuge, Betriebs- und Geschäftsausstattung sowie unbebaute Grundstücke) belaufen sich auf 3,7 Millionen Euro (0,9 Prozent). Das Anlagevermögen des Kreises beträgt rund 29,5 Millionen Euro (7,2 Prozent).Eigenkapital von 31,1 Millionen Euro

Auch die Kapitalstruktur der Eröffnungsbilanz ermittelte die Verwaltung. So resultieren 251,5 Millionen Euro des ausgewiesenen Kapitals aus Zuweisungen. Die Verbindlichkeiten des Landkreises belaufen sich auf rund 86,7 Millionen Euro. Die in der Eröffnungsbilanz angesetzten Rückstellungen betragen rund 32,3 Millionen Euro. Als Eigenkapital verbleibt eine Summe von 31,1 Millionen Euro. Hubert Thönes, Kreistagsmitglied und Vorsitzender des Rechnungsprüfungsausschusses, wies in der Kreistagssitzung darauf hin, dass die Zahlen nicht dazu verleiten dürften, zu denken, nun sei der Reichtum ausgebrochen. Die Doppik sei eine andere Sichtweise der Dinge. Der Kreistag stellte die Eröffnung bei zwei Enthaltungen förmlich fest. Enthalten hatte sich die VBB-Fraktion. Der VBB-Fraktionsvorsitzende Johannes Schneider hatte nach dem Sinn der Doppik-Einführung gefragt. Bislang habe sie nur Kosten verursacht. Landrätin Beate Läsch-Weber entgegnete ihm, dass die Doppik zu größerer Tranparenz führe. Von Vorteil sei die absolute Produktorientierung in der Doppik anstelle unzähliger Haushaltsstellen. Diese habe der Landkreis Bernkastel-Wittlich jedoch schon vorher gehabt. Folgekosten würden durch die dopelte Buchführung zudem überschaubarer, ergänzte die Landrätin.

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