Anschub für das Auslandsjahr: Wittlicher Unternehmen zeichnen Schüler aus

Wittlich · Die Ferien nahen, die Schüler haben ihre Abschlüsse in der Tasche: Fünf von ihnen sind mit dem Clemens-Förderpreis ausgezeichnet worden. Bei der Preisverleihung bekannte ein Redner, kein solch gutes Zeugnis gehabt zu haben.

 Große Freude herrscht bei er Verleihung des Bernard-Clemens-Förderpreises im Weingut Losen-Bockstanz in Wittlich. TV-Foto: Klaus Kimmling

Große Freude herrscht bei er Verleihung des Bernard-Clemens-Förderpreises im Weingut Losen-Bockstanz in Wittlich. TV-Foto: Klaus Kimmling

Als Nasi Mahmoudi 2011 von Afghanistan nach Deutschland kam, sprach sie kein Wort Deutsch. Jetzt, sechs Jahre später, wurde die junge Frau mit dem Bernard-Clemens-Förderpreis ausgezeichnet, weil sie an der Wittlicher Clara-Viebig-Realschule plus den besten Abschluss des Jahrgangs gemacht hat. "Ich kam sofort in die fünfte Klasse", erzählt sie heute in mehr als gutem Deutsch. In der Schule hätten ihr alle immer viel geholfen. Und: "Ich habe immer mein Bestes gegeben und viel gelernt."
Nach den Ferien wird Nasi Mahmoudi, die nach ihrer Ankunft in Deutschland zuerst in Hontheim wohnte und jetzt in Bausendorf lebt, das Peter-Wust-Gymnasium in Wittlich besuchen. Das beste Abitur der drei Wittlicher Gymnasien in diesem Jahr hat Carmen Junk vom Cusanus-Gymnasium gemacht. Mit einem Schnitt von 1,0 und 847 Punkten landete sie knapp vor Lena Meyer vom Peter-Wust-Gymnasium (820 Punkte).

Mit diesem Notendurchschnitt steht Carmen Junk die Tür zu ihrem Berufswunsch weit offen. "Ich will Medizin in Tübingen studieren", sagt die Abiturientin, die die Leistungskurse Mathematik, Französisch und Biologie hatte und derzeit in einem Praktikum im Trierer Brüderkrankenhaus in die Klinikwelt reinschnuppert. Ob sie in Tübingen angenommen wird, "entscheidet sich erst im August oder September. Bis zum 15. Juli läuft noch das Auswahlverfahren."

Bei der Preisverleihung im Weingut Losen-Bockstanz in Wittlich war Maurice Büsching, bester Abiturient des Technischen Gymnasiums, nicht dabei. Er ist bereits zu einem Auslandsaufenthalt nach Kanada aufgebrochen - und folgt damit ganz der Intention des Förderpreises.

Denn die Summe, die die Preisträger bekommen, darf für einen Auslandsaufenthalt mit sozialem oder beruflichem Hintergrund, eine Sprachreise oder ein Auslandssemester eingesetzt werden. "Wir leben in einer globalisierten Welt", sagte Bernard Clemens zu Beginn der Veranstaltung. Es sei wichtig, in diesen Zeiten zu verstehen, wie die Menschen in anderen Ländern denken und handeln. "Nutzen Sie die Chance, ins Ausland zu gehen", appellierte er an die Preisträger.

Bürgermeister Joachim Rodenkirch lobte anschießend die Idee der Unternehmer, den Preis auszuloben. Und sagte in Richtung der Preisträger: "Wenn man sich Ihre Noten anschaut, erblasst man förmlich vor Neid." Und bekannte, dass er früher kein solch gutes Zeugnis gehabt habe.

Und wer weiß, vielleicht wird Rodenkirch bei der Preisverleihung in drei Jahren Nasi Mahmoudi auf der Preisverleihung des Clemens-Förderpreises wiedertreffen, wenn sie ihr Abitur in der Tasche hat.

Die Preisträger 2017: Ausgezeichnet wurden Nasi Mahmoudi (Clara-Viebig-Realschule plus) und Samuel Nebgen (Kurfürst-Balduin-Realschule plus) mit jeweils 2250 Euro, Maurice Büsching (Technisches Gymnasium) und Lena Meyer (Peter-Wust-Gymnasium) mit jeweils 4000 Euro sowie Carmen Junk mit dem besten Abitur des Cusanus-Gymnasiums und der gesamten Stadt Wittlich mit 5500 Euro.

Der Förderpreis: Der Bernard-Clemens-Förderpreis wurde 2012 durch die Firma Clemens Technologies aus Wittlich, nach einer Idee von Andreas Burkard, ehemals bester Abiturient der Stadt Wittlich, ins Leben gerufen. Mit 6000 Euro Gesamtwert wurde er zunächst unter den besten Schülern der drei Wittlicher Gymnasien aufgeteilt. 2014 kamen die Firma Elsen Holding und 2015 die Neue Apotheke in Wittlich als Träger des Förderpreises hinzu, der jetzt mit jährlich 18?000 Euro ausgestattet ist. Seitdem werden auch die besten Abschlüsse der beiden Realschulen in Wittlich ausgezeichnet. Der Preis besteht aus einem frei verfügbaren Teil in Höhe von 250 beziehungsweise 500 Euro und einem zweckgebundenen Betrag zwischen 2000 und 5000 Euro. Bis heute wurden knapp 80.000 Euro Preisgelder ausgelobt.

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