Burgen. Ob die Gemeinde Burgen jemals schon so viele Menschen gesehen hat? Bei der zweiten Auflage des Bauern-, Handwerker- und Winzermarktes scheinen die Menschenströme, die sich von Veldenz, Mülheim und Brauneberg per Auto, Fahrrad, Bus oder zu Fuß bis in den Nachmittag in den knapp 600 Einwohner zählenden Ort begeben, kein Ende zu nehmen. Bei idealem Frühlingswetter mit herrlichem Sonnenschein haben offensichtlich viele Menschen von nah und fern die Gelegenheit genutzt, die warme Jahreszeit mit einem Ausflug nach Burgen zu beginnen. Bereits kurz nach 13 Uhr, zwei Stunden nach Beginn des Marktes, wollen sich weder Ortsbürgermeister Reinhard Grasnick noch Mitorganisator Elmar Fritzen auf eine Besucheranzahl festlegen. "Wir werden von Autos und Menschen überrannt, vor lauter Besuchern sieht man keine Leute mehr", sagt Grasnick. "Das sind mindestens so viele wie im vergangenen Jahr", glaubt Fritzen. 2014 hatten die beiden Organisatoren die Besucherzahl auf 15 000 geschätzt. Offensichtlich ist Burgen mit "dem größten rheinland-pfälzischen Markt dieser Art", so Grasnick, auch für Besucher mit einer weiten Anfahrt eine Reise wert. Ein Busunternehmen aus Mainz hat sogar einen Tagesausflug nach Burgen angeboten.
140 Stände, 50 mehr als im Vorjahr, hat der Markt zu bieten. Dort sind die vielen kulinarischen Angebote wie Käse, Räucherfisch, Pferdewurst, Honig, Liköre, Wildspezialitäten, Marmeladen, Nudeln und holländische Sirupwaffeln, und dort sind die Kunsthandwerke und ausgefallenere Produkte wie Handtaschen aus Kork, Besteckschmuck, floristische Artikel sowie Dekoteile aus Beton und Keramik. Hinzu kommen Artikel, wie man sie auf vielen Märkten findet, wie Schuhe, Tierzubehör, Bürsten und andere Haushaltswaren oder gar Pelletöfen und Gartenstühle aus Holz. Ein besonderer Anziehungspunkt nicht nur für Kinder sind die ausgestellten Kaninchen, Hähne und Alpakas, eine Lama-Art. Viele Kinder besuchen eine der beiden Theateraufführungen "FinnFaustlos" in der Turnhalle, wo auch Fotograf Andreas Scholer Bilder ausgestellt hat. Oder sie testen ihr handwerkliches Geschick beim Bearbeiten von Ytongsteinen, beim Seildrehen oder beim Zuhauen von Dachziegeln. Besucher und Aussteller sind von dem Markt beidseits des Frohnbaches begeistert. Kerstin Marx aus Kommen gefällt das Essensangebot besonders gut. "Es gibt so viel Auswahl." Der Aussteller Siggi Scheuver aus Nettersheim in der Nordeifel ist mit seinen selbst hergestellten Nudeln zum ersten Mal in Burgen. "Ich bin sehr zufrieden", sagt er. Und auch die Burgenerin Ingrid Tetzlaff hat einiges von ihren Obstbränden, Likören und Marmeladen verkauft.