Antike Roben und alte Bekannte

NEUMAGEN-DHRON. (urs) Römische Edelleute und bewaffnete Krieger sorgten für ein stimmungsvolles Ambiente beim Weinstraßenfest in der Römerstraße in Neumagen-Dhron.

Ein stattliches Aufgebot vornehmer Damen und Herren in spätrömischen Roben tummelte sich in der Neumagener Römerstraße. Begleitet wurden die Herrschaften von imposanten Kriegern samt Schilden und Standarten. Ziel der Fußgruppe "Noviomagum Constantianum" und ihrer "Miles" war das Römerweinschiff. Denn wo sonst könnte die Gemeinde die Besucher des Weinstraßenfests angemessener begrüßen? Ortsbürgermeister Willi Herres lieferte dazu die Definition eines "Prototyps der Moselaner": Bei der Erschaffung der Welt aus einer Rebe herausgeschält, sei dessen erster Kommentar gewesen: "Weilen trinke mer erst mol en Fläschelche Wein, dann kennen ma mol dariwer reden." Für Nicht-Moselfranken: "Jetzt trinken wir erst mal ein Fläschchen Wein, dann können wir mal drüber reden." Doch wie Weinkönigin Susanne I. erkannte, sind nicht nur die Menschen an der Mosel einzigartig. "Diese einmalige Landschaft mit ihren typischen Rieslingweinen und Schieferhängen wird sie verzaubern", versprach die von Prinzessin Heike begleitete Hoheit.Unverwechselbarer Sachse

Mit dabei waren acht Menschen, die als "Ostrauer Rebläuse auf Moseltour" waren und am Römerweinschiff die Ehrung ihres zehnten Besuchs entgegen nahmen. Wo dieses Ostrau liegt, erklärte Reblaus-Sprecher Michael Keller im unverwechselbaren Dialekt: "Wie man es schlecht verbergen kann, kommen wir aus Sachsen." Und dass sie es erst auf zehn Mal geschafft hätten, tue ihnen schrecklich Leid, "aber wir konnten nicht früher kommen". Käthe und Heribert Bollesen haben es da besser. "Wir kommen schon 29 Jahre an die Mosel und sind immer wieder begeistert", erzählten die Urlauber aus Viersen. Auf so viele Jahre bringen es Anne Dohmen und Helmut Terjung noch nicht ganz. Denn das befreundete Paar ist "erst" elf Jahre zusammen. Doch an der Mosel waren auch sie bisher immer zufrieden. "Wir fühlen uns hier wie zu Hause", sagte Terjung. "Deshalb buchen wir ja immer schon fürs nächste Jahr." Das ist in Neumagen-Dhron wohl die Norm. Wie Annette Plunien von der Tourist-Information berichtete, sind die Zimmer ab dem Frühjahr für das Weinstraßenfest ausgebucht. Und etliche Besucher würden schon viele Jahre kommen. Auch die Berliner Simone und Olaf Flemmig: Ihr jüngster Besuch liegt gerade einmal drei Monate zurück. Ein Telefonanruf beim Trierischen Volksfreund und das Lösungswort "Weinblütenfest" hatten ihnen freien Eintritt zu den Klostertalern beschert.

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