Anwohner kritisieren Zeitplan für Straßensanierung

Die Sanierung der Kueser Bahnhofstraße beginnt erst im April. Die dort tätigen Gastronomen bangen vor allem um das Terrassengeschäft. Auch andere Gewerbetreibende sind betroffen. Ihre Forderung: Die Stadt muss ein schnelles Ende der Arbeiten gewährleisten.

 Die Tiefbauarbeiten sollen im oberen Bereich der Bahnhofstraße beginnen. Dies könnte den auf das Terrassengeschäft angewiesenen Gastronomen entgegenkommen. TV-Foto: Klaus Kimmling

Die Tiefbauarbeiten sollen im oberen Bereich der Bahnhofstraße beginnen. Dies könnte den auf das Terrassengeschäft angewiesenen Gastronomen entgegenkommen. TV-Foto: Klaus Kimmling

Bernkastel-Kues. Zu den langen Straßen gehört die Bahnhofstraße in Kues mit etwa 70 Metern nicht - aber zu den wichtigen. Mehrere Lokale und ein Copyshop sind dort zu finden. Für viele Autofahrer und Passanten ist sie ein wichtiger Durchgang zur sich anschließenden Friedrichstraße. Dort betreiben Ärzte, eine Apotheke, ein Optikerladen und andere Gewerbetreibende ihre Praxen und Geschäfte. Voraussichtlich ab Anfang April haben in der Bahnhofstraße mehrere Monate lang Bauarbeiter das Sagen. Dann wird die Fahrbahn, einschließlich Parkbuchten und Gehwegen, saniert. Zeitaufwendiger sind aber die Arbeiten am maroden Abwasserkanal. Dafür wird die Straße bis zu 4,50 Meter tief aufgerissen.

Ursprünglich war der Arbeitsbeginn für März geplant (der TV berichtete). "Weil die Straße im Sanierungsgebiet liegt, waren weitere Abstimmungen mit dem Planer notwendig", begründet Gudrun van Brandwijk (Bauamt der VG-Verwaltung Bernkastel-Kues) die Verzögerung.

Die sorgt für Ärger. Luigi Ienopoli (Restaurant Spinelli) fürchtet Umsatzeinbußen, wenn die Sperrung bis in den Hochsommer dauert. Sein Betrieb sowie die benachbarten Lokale (Weinstube Hoffmann, Station Cues) bieten im Sommer etliche Terrassenplätze an. "Mit einem Beginn im März hätte ich noch leben können", sagt Ienopoli, "jetzt glaube ich, dass die Arbeiten bis Ende Juli laufen." Eine mit Staubbildung und weiterem Dreck verbundene Baustelle halte zumindest die Urlauber von einem Besuch ab, befürchtet er. Auch Kerstin und Udo Seifert rechnen mit Einbußen. Sie haben die Weinstube Hoffmann erst vor wenigen Tagen übernommen und bieten wie Ienopoli auch Zimmer an.

Behinderungen seien nicht auszuschließen, gibt Stadtbürgermeister Wolfgang Port zu. Im Winter, wie von den Gastronomen vorgeschlagen, könne nicht gearbeitet werden. In dieser Zeit bestehe die Gefahr, dass die Leitungen im aufgegrabenen Erdreich einfrieren.

Der Auftrag (geplante Kosten 270 000 Euro) ist noch nicht vergeben. "Die Bauarbeiten werden maximal zweieinhalb Monate dauern", verspricht Port. Die Stadt sei nicht nur wegen der Anlieger in der Bahnhofstraße, sondern auch wegen der Leute in der Friedrichstraße gefordert. Dem Wunsch von Optiker Carsten Kohlbacher, auf die Umleitung (über die Triniusstraße zur Friedrichstraße) am Brückenkreisel hinzuweisen, werde gefolgt. Dem Bauunternehmen müsse der Zeitdruck klargemacht werden, wenn nötig mit Androhung einer Konventionalstrafe, fordert Copyshop-Besitzer Frank Fass. Die Tiefbauarbeiten beginnen, so der Plan, im Bereich der gastronomischen Betriebe. "Das läuft abschnittsweise", sagt Bauhofleiter Markus Ruf. Somit wird dieses Loch als erstes wieder geschlossen. Zumindest in den ersten Wochen kann die Bahnhofstraße deshalb auch bis zur Baustelle befahren werden. Eines verspricht der Stadtbürgermeister den Anliegern. "Die Bahnhofstraße wird ein Gesicht erhalten, von dem sie stark profitieren."

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