Apfelernte fällt in diesem Jahr geringer aus

Die Obstbauern der Region verzeichnen 2010 eine geringere Apfelernte als in den Vorjahren. Bei der Vermarktung ihrer Produkte profitieren sie vom Trend der Verbraucher zu regionalen Produkten.

 Die Apfelbauern Margret Grieshop, Karl Simon und Norbert Briesch (von links) freuen sich über die gute Qualität der Äpfel bei der diesjährigen Ernte. Die Menge der gepflückten Äpfel ist allerdings geringer als im vergangenen Jahr. TV-Foto: Christoph Strouvelle

Die Apfelbauern Margret Grieshop, Karl Simon und Norbert Briesch (von links) freuen sich über die gute Qualität der Äpfel bei der diesjährigen Ernte. Die Menge der gepflückten Äpfel ist allerdings geringer als im vergangenen Jahr. TV-Foto: Christoph Strouvelle

Platten. (cst) Das feuchte und kühle Wetter während der Blütezeit ist schuld: Der Obstbauer Karl Simon vom Brunnenhof in Platten verzeichnet in diesem Jahr eine um zehn Prozent geringere Ernte. Bei der Apfelsorte Elstar hat er sogar eine 40 Prozent geringere Ausbeute. Denn Elstar gehört zu den Sorten, die nach einem ertragreichen Jahr, wie Simon es 2009 hatte, weniger Blüten treiben.

Allerdings haben die Äpfel in diesem Jahr eine sehr gute Qualität. "Der Sommer hat einiges aufgeholt", sagt er.

Insgesamt baut Simon zehn Sorten an. Bei den Verbrauchern ist die Sorte Rubinette wegen des guten Verhältnisses von Zucker und Säure beliebt. Aber auch Pinova und Fuji verkauft er gut. "Der Fuji ist ein süßer Apfel, den wollen viele Familien mit Kindern", sagt er.

Nach wie vor stark nachgefragt werden bei Simon auch die älteren Sorten wie Elstar, Braeburn und Gala.

Mit neuen Sorten tut sich Simon genauso wie sein Kollege Norbert Briesch aus Bekond eher schwer. Diese Bäume werden nach der Züchtung mit Lizenzen verkauft. "Bei vielen Sorten ist dann eine zusätzliche Abgabe auf die verkauften Äpfel zu zahlen", erklärt Briesch. Die Menge der Äpfel wird auf dem Großmarkt ermittelt. Da die beiden Obstbauern aber nicht über den Großmarkt verkaufen, sondern selbst vermarkten, erhalten sie die neuen Sorten von den Lizenzgebern oft nicht.

Karl Simon vom Brunnenhof baut daher mit der Mairac und der Diwa nur zwei neue Sorten an. Diese beiden Apfelsorten sind lange lagerfähig und können daher bis zu acht Monate nach der Ernte verkauft werden. Allerdings ist der Ertrag der beiden Sorten noch gering: "Die Bäume müssen ja erst noch wachsen", sagt Simon.

Beide Obstbauern profitieren vom Trend der Verbraucher zu regionalen Produkten. "Die Leute wollen wissen, wo ihre Äpfel herkommen", sagt Simon.

Er besucht daher die regionalen Märkte, um neue Kunden zu gewinnen. Diese würden nicht nur auf den Märkten kaufen, sondern anschließend auch gezielt den Hof in Platten anfahren. Simon verzeichnet so in den vergangenen Jahren eine stetig wachsende Zahl an einheimischen Kunden.

Die Verbraucher setzen immer mehr Vertrauen in die Produktion vor Ort, sagt der Bekonder Obstbauer Briesch. "Das Bewusstsein der Verbraucher wird immer größer", betont er.

Die Anbaugebiete rund um die Mosel bieten hervorragende Bedingungen für Äpfel, sagt Simon. "In Weinanbaugebieten wachsen auch hervorragende Früchte", sagt er. Um eine gute Qualität zu erzielen, ernten die beiden Bauern drei Mal an jedem Baum. Bei den beiden ersten Durchgängen werden nur die reifen Exemplare geerntet. Erst beim dritten Erntedurchgang wird der Baum leergepflückt.

ExtraApfelprobiertag: Der Brunnenhof in Platten veranstaltet am Sonntag, 24. Oktober, seinen Apfelprobiertag. Kunden können die verschiedenen Apfelsorten testen. Der Brunnenhof in der Trierer Straße 15 ist von 11 bis 18 Uhr geöffnet.

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