Arbeiten beim Nachbarn

Etwa jeder fünfte Arbeitnehmer pendelt in einen angrenzenden Wirtschaftsraum aus. Mitte des Jahres 2006 gab es mehr als 270 000 Auspendler in andere Bundesländer und nach Luxemburg.

Mainz/Trier. (red) Pendlerwege sind allerdings keine "Einbahnstraßen" - rund 121 000 Arbeitnehmer pendeln aus anderen Bundesländern und Frankreich ein. Immer mehr Arbeitnehmer nehmen zum Teil weite Wege zu ihrer Arbeitsstelle in Kauf. Die anziehende Konjunktur und der damit einhergehende Beschäftigungsaufbau haben diesen Trend im vergangenen Jahr noch verstärkt. Nach Angaben der regionalen Agentur für Arbeit pendelten Mitte 2006 mehr als 249 000 Rheinland-Pfälzer in andere Bundesländer aus - weitere 20 500 Frauen und Männer arbeiteten in Luxemburg. Damit erreichten die Auspendler- ebenso wie die Einpendlerzahlen den höchsten Stand der vergangenen 15 Jahre. Der Chef der Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit, Otto-Werner Schade, führt diese Entwicklung auf eine Reihe von Gründen zurück. "Veränderungen in unseren Wirtschaftsstrukturen - die Entwicklung von der Industrie- hin zur Informations- und Wissensgesellschaft - stellen zunehmend höhere Anforderungen an Mobilität und Flexibilität der Arbeitnehmer. Das Gleiche gilt für Konzentrationsprozesse, die in der Wirtschaft ablaufen." Hinzu komme jedoch, dass die Qualifikation der Arbeitnehmer in den vergangenen fünfzehn Jahren signifikant zugenommen habe.Hoch qualifizierte Arbeitskräfte - Facharbeiter ebenso wie akademisch ausgebildete Kräfte - beschränkten sich im eigenen Interesse nicht auf kleine, räumlich eng begrenzte Arbeitsmärkte. Auch vom regional unterschiedliche Lohn- und Gehaltsniveau gingen Anreize zum Pendeln aus, sagte Schade.

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