"Arche Noah" hat jetzt ein Tierheim

IDAR-OBERSTEIN. (kuk) Der Tierschutzverein "Arche Noah" hat ein Tierheim in Betrieb genommen. Es handelt sich dabei um ein ehemaliges, Auf Klopp in Nahbollenbach gelegenes Forsthaus, das mit einem Teil einer bereits 2001 erfolgten Großspende in Höhe von 500 000 Schweizer Franken umgebaut wurde.

Bis zu zwölf Hunde und 35 Katzen sowie später auch bis zu fünf Wildvögel können im Tierheim des Tierschutzvereins "Arche Noah" beherbergt werden, das dessen Vorstand gestern in Betrieb genommen hat. Letzte Hürde war die dafür notwendige Erlaubnis des Kreisveterinäramtes, die seit Anfang März vorliegt, so der Vorsitzende Jörg Lindemann. Der Verein erfüllt damit eine nach einem Rechtsstreit auf dem Vergleichswege erzielte Vereinbarung. Die Vorgeschichte dazu hat es in sich: Im Mai 2001 hatte Fritz Caesar "Arche Noah" 500 000 Schweizer Franken für den Tierschutz gespendet. Ansprechpartnerin des inzwischen 93-Jährigen war die mit ihm verwandte Irmgard Caesar, die Witwe des früheren Justizministers Peter Caesar. Der "Arche Noah"-Vorstand suchte fortan nach einer Lösung, das Geld im Sinne von Fritz Caesar einzusetzen. Nachdem die Verhandlungen über eine Kooperation mit dem Tierschutzverein für den Kreis Birkenfeld gescheitert waren, wurde der Bau eines zweiten Tierheims in Idar-Oberstein geprüft. Der betagte Spender wurde indes zusehends ungeduldiger. Die Situation eskalierte, und Fritz Caesar forderte das Geld zurück. Weil der Verein sich keiner Schuld bewusst war, kam es zu einem Rechtsstreit. In einem Vergleich einigten sich beide Seiten im Jahr 2004 darauf, dass der Verein mit dem Geld ein Tierheim einrichtet - und zwar bis zum 1. April. "Es war extrem schwierig, ein geeignetes Objekt zu finden", blickt Lindemann zurück. Nachdem eine Bauvoranfrage für ein zunächst ins Auge gefasstes Gebäude auf dem Volkesberg vom städtischen Bauamt abschlägig beschieden wurde, war der Vorstand froh, als er auf das alte Forsthaus Auf Klopp in Nahbollenbach stieß. Bei der Inbetriebnahme überzeugte sich der Vorstand davon, dass der aus dem Spendentopf finanzierte und in enger Abstimmung mit dem Veterinäramt erfolgte Umbau nunmehr bis auf letzte Rest- und Verschönerungsarbeiten erledigt ist. Den Bedarf für ein zweites Tierheim in Idar-Oberstein sieht die "Arche Noah"-Führung schon allein deswegen, weil einzelne der insgesamt mehr als 300 Mitglieder zur Zeit zehn Tiere und mehr privat beherbergen: "Das ist nicht zumutbar", so Lindemann. Wenn das nebenan gelegene Wohnhaus fertig ist, soll dort jemand zur festen Betreuung der Tiere einziehen. Bis dahin stehen Kurt Bender (Telefon 06781/70679), Hannes Scheidt (06781/47988) und Irmgard Caesar (06781/ 42545) als Ansprechpartner zur Verfügung. Die Umbaukosten liegen laut Vorstand "unter 200 000 Euro". Der laufende Betrieb soll durch das verbliebene Spendengeld, Mitgliedsbeiträge und Einnahmen durch Pensionstiere finanziert werden. Trotz der Auseinandersetzungen im Vorfeld ist der Vorstand Fritz Caesar "für die großzügige Spende dankbar", betont Lindemann. "Auch würden wir uns freuen, wenn das Tierheim seinen Namen tragen könnte." Der Spender werde natürlich zu der offiziellen Einweihung, die innerhalb der nächsten Monate erfolgen soll, eingeladen. "Für uns ist die Vergangenheit abgehakt. Wir schauen in die Zukunft", hofft man beim Tierschutzverein "Arche Noah" auf ein versöhnliches Happyend.

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