Natur Ein fast unmögliches Ereignis: Atlantik-Lachs in der Mosel entdeckt

Enkirch · Ein Lachs aus dem Nordatlantik wurde am Samstag in der Mosel bei Enkirch gefangen. Trotz fünf Staustufen hat er es bis in die Region geschafft. Wie das möglich ist und wohin er jetzt unterwegs sein könnte.

 Angler Thomas Westerich mit einem Lachs aus dem Nordatlantik auf den Armen. Der Fisch wurde nach dem Fang wieder freigelassen.

Angler Thomas Westerich mit einem Lachs aus dem Nordatlantik auf den Armen. Der Fisch wurde nach dem Fang wieder freigelassen.

Foto: Alfred Reichert

Große Augen hat Angler Thomas Westerich am Samstag am Ufer bei Enkirch gemacht. Ein 80 Zentimeter langer Lachs aus dem Nordatlantik hat sich an seinem Köder verbissen. Lachse sind zwar Wanderfische, die zum Laichen immer wieder zu ihrem Geburtsort flussaufwärts zurückschwimmen. Die Fische sind jedoch seit den 1950er Jahren nicht mehr heimisch in der Region.

Ein sensationeller Fang, sagt Alfred Reichert, Vorsitzender des Bezirksfischereiverbands Trier. „Die Schleuse bei Lehmen gilt eigentlich als unüberwindbar für Lachse und andere Fische“, sagt Reichert. Seine Vermutung: „Wahrscheinlich ist er mit einem Schiff durch die Schleuse geschwommen.“ Rund 5000 Kilometer habe der Lachs wahrscheinlich von Grönland aus hinter sich. Der Laich-bereite Lachs wurde sofort wieder freigelassen und werde sich nun einen der Nebenflüsse der Mosel für die Paarung suchen. Ob er dort aber auch auf ein Lachs-Weibchen trifft, ist unwahrscheinlich. Für Reichert ist es trotzdem ein gutes Zeichen. „Lachse sind sensibel und mögen kein verunreinigtes Wasser, schon gar keine Chemikalien“, sagt Reichert. Und: „Es zeigt, dass die Mosel insgesamt wieder sauberer geworden ist.“

(axw)
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