Atomtransporte, Dioxin und Landratswahl

Bei einem der größten Nachtumzüge in der heißen Phase des Karnevals sind ein kompletter Atommeiler und ein Castor- Transport durch Hoxel gelaufen. Neben der ganz normalen Gaudi und der Lust am Verkleiden, rückten so auch ernste Themen in den Vordergrund.

Hoxel. (doth) Hunderte Meter Lichterketten, 1200 Kilogramm süßes Wurfmaterial, nahezu 400 Teilnehmer auf 18 Wagen und in zehn Fußgruppen, so präsentierte sich die neunte Auflage des Hoxeler Nachtumzuges auf 1,2 Kilometern mit nahezu 5000 Narren am Wegesrand.

Verpackt wurde das bunte Spektakel von Umzugsmoderator Frank Arend in Reimform. Der Mitorganisator vom Verein zur Förderung des traditionellen Brauchtums Balkan macht in jedem Jahr aus dem gesamten Umzug ein einziges Gedicht. Jede Gruppe und jeder Wagen wurde mit Versen und Helau begrüßt.

Viele "bunte Vögel", von Insekten, über Feen, Piraten, Rock 'n Roller, Ägypter und Musketiere bis zu strahlenden Sternen waren unterwegs. Auffallend war jedoch, dass die ernste Wirklichkeit Einzug in diesen Umzug hielt. So kam ein kompletter Atommeiler mitsamt Castor-Transport für den Atommüll aus Wintrich. Närrische Hühner aus Rorodt nahmen den Dioxin- Skandal aufs Korn.

Aber ganz besonders Landratskandidat Gregor Eibes hatte es den Narren angetan. Dem SV Morbach war es offenbar gelungen, den amtierenden Bürgermeister zu klonen. Rund ein halbes Dutzend davon liefen herum, oder versuchten, aus einem Esel Gold herauszuholen. Doch das störrische Tier produzierte nur "Rückenwind". Für den "Überflieger" aus Morbach war sogar ein Flugzeug gebaut worden. Einer der prachtvollsten Wagen hatte keine lange Anfahrt. Der "Balkan" (für Auswärtige: Hoxel, Morscheid-Riedenburg und Wolzburg) war mit einer rollenden Baufirma vertreten, auf der zu lesen stand: "Unser Leben ist eine einzige Baustelle."

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