Auch der Sprudel kommt jetzt von "Hei"

Malborn/Kell am See · Um regionale Produkte zu stärken, wurde die Dachmarke "Ebbes von Hei!" entwickelt. Die Sprudelquelle St. Nikolaus in Malborn erfüllt deren Qualitätskriterien und kann ihre Flaschen nun mit dem Logo "Ebbes von Hei!" schmücken.

Malborn/Kell am See. Viele Menschen kaufen gerne Produkte aus der Region. Sie tun es häufig der Umwelt zuliebe, weil die Transportwege kürzer sind. Aber auch die Qualität der Produkte spielt eine Rolle - Erzeuger aus der Region haben oft einen Vertrauensvorschuss bei ihren Kunden, weil sie ihnen näher sind als anonyme Großkonzerne.
Ein solcher regionaler Betrieb ist die historische St. Nikolaus Quelle in Malborn, die vor wenigen Jahren wieder in Betrieb genommen wurde. Zwei Millionen Euro investierte Geschäftsführer Hans-Walter Frühauf in die Anlage. Die Quelle wurde erstmals im 13. Jahrhundert urkundlich erwähnt. Eine erste Abfüllanlage wurde 1771 errichtet. Und genau dort wird nun nach jahrelanger Pause wieder Mineralwasser abgefüllt. Das Wasser hat nun das Gütesiegel "Ebbes von Hei!" erhalten. Damit zeichnet die gleichnamige Regionalinitiative Betriebe aus, die regionale Produkte herstellen oder vertreiben. Dazu gibt es klare Qualitätskriterien, wie Walburga Meyer, vom Vorstand der Initiative und Leiterin der Tourist-Info Kell am See, erklärt. Mineralwasser muss zum Beispiel zu 100 Prozent in der Region erzeugt werden. Zugelassen werden außerdem nur Produkte, die in Mehrwegflaschen verkauft werden. All diese Voraussetzungen des "Pflichtenhefts Mineralwasser" der Regionalinitiative erfüllt der Sprudel aus Malborn. "In Großbetrieben werden pro Stunde 50 000 Flaschen abgefüllt, bei uns läuft das schonender mit einem Tempo von 5000 Flaschen pro Stunde", erläutert Hans-Werner Frühauf den Produktionsprozess in der "Manufaktur" in Malborn, wie er den Betrieb selbst gerne nennt. Zehn Mitarbeiter sind dort beschäftigt. "Unser Wasser ist sehr säurebindend. Deshalb eignet es sich zum Beispiel auch zu regionalen Weinen," sagt Frühauf.
Mitarbeiter Andreas Reichardt ergänzt: "Wir verwenden aus Qualitätsgründen nur Glasflaschen. Da ist auch viel Handarbeit dabei." Das Wasser sei in der Region in Biomärkten und ausgewählten Getränkemärkten verfügbar. Michael Krämer, Inhaber des Hotels Zur Post in Kell am See und ebenfalls Mitglied im Vorstand der Regionalinitiative, sagt: "Das Wasser passt gut zum Wein und bereichert das Angebot auch in der Gastronomie." Für Walburga Meyer ein klarer Mehrwert für den Tourismus. "Mit der Dachmarke ,Ebbes von Hei!\' setzen wir die Region in Szene und geben ihr ein Profil. Das passt auch gut zu unseren touristischen Angeboten wie Wandern oder Radfahren."
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Die Initiative "Ebbes von Hei!" wurde 2011 gegründet, um den regionalen Charakter von Produkten zu betonen. Es ist ein Zusammenschluss von Landwirten, Gastronomen, Handwerkern, Kulturschaffenden und Direktvermarktern. Ziel ist es, ein größeres regionales Selbstbewusstsein zu schaffen. Zu ihren Mitgliedern gehören unter anderem Hotels, Handwerksbetriebe, Landwirtschaftliche Betriebe, Imker und Restaurants. Info: <%LINK auto="true" href="http://www.ebbes-von-hei.de" class="more" text="www.ebbes-von-hei.de"%>Extra

St. Nikolaus Quelle: 1329 wurde in Malborn eine Kapelle gebaut, in der Reliquien des Heiligen Nikolaus aufbewahrt wurden. An derselben Stelle gab es auch eine Quelle mit Mineralwasser, an der viele Wallfahrer Rast machten. Seit Mitte des 18. Jahrhunderts wird dort Mineralwasser abgefüllt. Die Quelle wurde bis 2005 als Familienbetrieb geführt und dann geschlossen. 2011 übernahm Hans-Walter Frühauf von der Schwollener Sprudelquelle die Anlage. hpl

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