Ein herrlicher Blick ins Moseltal bietet sich den Gästen. Auf der romantisch erleuchteten Außenterrasse der Jugendherberge genießen die Urlauber - wenn Petrus es erlaubt - in lauen Sommernächten die Aussicht hoch über Burg und Tal. "Der Bau der Terrasse war einer der großen Schritte in die richtige Richtung", sagt Rico Thielsch, der seit Januar die Jugendherberge leitet (der TV berichtete). Den gebürtigen Thüringer faszinierte gleich bei seinem ersten Besuch der grandiose Rundumblick. Und den wollte er seinen Gästen nicht vorenthalten. 80 Plätze bietet der 80 Quadratmeter geräumige Freisitz, der während der Mahlzeiten bei gutem Wetter oder einfach bei gemütlicher Runde am Abend so richtig Urlaubsstimmung aufkommen lässt. Viel hat sich Thielsch vorgenommen, mit kreativen Ideen wollte er die Jugendherberge noch attraktiver machen nach dem Motto: "Weg von nüchterner Jugendherbergsromantik hin zu gemütlicher Hotelatmosphäre". Das ist ihm im Großen und Kleinen gelungen, angefangen beim morgendlichen Frühstücks-Buffet bis zu liebevollen Dekorationen - von der Kerze an der Wand über Decken und Blumen auf den Tischen, ob im Gemeinschaftsraum oder auf den Zimmern. "Das kommt bei den Gästen gut an", bemerkt Thielsch. Der Urlauber kann wählen zwischen Halb- oder Vollpension, wobei spezielle Wünsche, etwa von Vegetariern oder Moslems, berücksichtigt werden. Eine Vollbelegung bedeutet am Tag rund 250 Mahlzeiten. Die Gästezahl ist im ersten Halbjahr bereits gestiegen: Bezogen auf den gleichen Zeitraum in 2003 kamen in diesem Halbjahr 300 Gäste mehr zur Jugendherberge. Zu Beginn seiner Betriebsleitung schwebte Thielsch die Zahl von 15 000 Urlaubern jährlich vor, die hier Ruhe und Entspannung finden sollten. "Diese Zahl ist keine Utopie, wenn es so weitergeht mit der Belegung", freut sich der 24-jährige. Schon jetzt hat er auch Voranfragen und Reservierungen für 2005, und auch das Programm für nächstes Jahr steht bereits. Gefragt sind in den "warmen" Monaten besonders die Grillabende; rund 1500 Würstchen wurden gebrutzelt. Doch nicht nur die Gäste, darunter Einzelpersonen, Gruppen, Schulklassen, Sportvereine, Familien und Stammgäste, fühlen sich im neuen Ambiente wohl, auch Thielsch selbst hat sich bestens eingelebt und lobt sein Team. Dazu gehören Nicole Michels, Waltraud Scharf und Melanie Battige, die in der Küche tätig sind und fürs leibliche Wohl der Gäste sorgen, Olga Reiswich und Lydia Helmer, die für die Sauberkeit verantwortlich sind, Isolde Seiffer, die sich um Garten und Außenanlage kümmert, Hans-Joachim Lohmann, der Fachmann für Schreinerarbeiten, sowie der Zivildienstleistende Jan Ollmann. Um die touristenarme Winterzeit zu beleben, hat Thielsch schon ein nächstes Projekt vor Augen: die Erstellung eines (Vor)Weihnachts- und Silvesterprogramms. Und im ruhigeren Januar wird dann vielleicht die Zeit genutzt für anstehende Renovierungen.Auch Vereine ansprechen

Eine weitere Möglichkeit, noch mehr Gästen einen Jugendherbergsaufenthalt schmackhaft zu machen, sieht Thielsch darin, verstärkt Musikvereine, Orchester und Chöre aus der Region anzusprechen, in seinem Haus Probenwochenenden abzuhalten. Eine schönere Umgebung könne es doch kaum geben, so seine Meinung. "Mein großer Wunsch, dass aus der Jugendherberge nur zufriedene Gäste abreisen, ist zu 99 Prozent in Erfüllung gegangen", sagt Thielsch. Dabei kam dem Betriebsleiter immer wieder die positive Resonanz auf die Qualität des Essens und die Freundlichkeit des Personals zu Ohren. "Wenn ein Klassenlehrer sagt, er habe sich hier entspannt und gut erholt, dann ist das doch bestes Lob und Bestätigung", sagt Thielsch lachend. Und mit noch einem einmaligen Plus kann die Herberge auf dem Berg aufwarten: Wenn sich ein schöner Tag seinem Ende neigt und alles in der Umgebung ins Dunkel übergeht, dann scheint auf die Terrasse auf dem Berg immer noch die Abendsonne.