Auch die VG Bernkastel-Kues bekommt jetzt die Ehrenamtskarte

Bernkastel-Kues · Verbandsgemeinde Bernkastel-Kues führt die Ehrenamtskarte ein. Bürgermeister Ulf Hangert unterzeichnet Vertrag mit dem Land.

 Inge Degen, Ulf Hangert und Monika Coen präsentieren eine überdimensionale Ehrenamtskarte (von links). TV-Foto: Hans-Peter Linz

Inge Degen, Ulf Hangert und Monika Coen präsentieren eine überdimensionale Ehrenamtskarte (von links). TV-Foto: Hans-Peter Linz

Foto: (m_mo )

Auch an der Mosel erhalten Ehrenamtler, die sich besonders engagieren, in Zukunft eine spezielle Anerkennung. Die ständige Vertreterin des Chefs der Staatskanzlei, Ministerialdirektorin Inge Degen, hat in Bernkastel-Kues mit dem Bürgermeister der Verbandsgemeinde, Ulf Hangert, die Vereinbarung für die Einführung der Ehrenamtskarte unterschrieben. Bernkastel-Kues ist damit die 111. Kommune in Rheinland-Pfalz, die die Ehrenamtskarte einführt. Mit der Karte soll das Engagement von Bürgern anerkannt werden, die sich zum Beispiel in Vereinen besonders für die Gesellschaft einsetzen.

Da die Kommune, die die Ehrenamtskarte einführt, auch eine Gegenleistung wie etwa ermäßigten Freibadeintritt bringen muss, wird dafür eine Kooperationsvereinbarung zwischen dem Land und der Kommune unterschrieben. Degen wies darauf hin, dass seit Februar die Altersgrenze für diese Karte von 16 auf 14 Jahre herabgesetzt worden sei. Damit soll das Engagement von jungen Menschen angespornt werden. "Wir sind in Rheinland-Pfalz auf Bundesebene auf Platz 1: 48 Prozent der Rheinland-Pfälzer sind ehrenamtlich engagiert," sagt Degen.

Wem steht die Ehrenamtskarte zu? Voraussetzung dafür sind fünf Stunden ehrenamtliches Engagement pro Woche oder 250 Stunden pro Jahr. Wie Degen erläutert, gibt es insgesamt bereits 520 Vergünstigungen. Die Verbandsgemeinde Bernkastel-Kues steuert ab sofort ermäßigte Gebühren für das Moselbad und Volkshochschulkurse dazu bei. Außerdem beteiligten sich die Ortsgemeinden Neumagen-Dhron und Burgen mit ermäßigten Eintritten bei Kulturführungen und Theatervorstellungen. "Uns war es wichtig, auch die Ortsgemeinden ins Boot zu holen, daher auch ein großes Dankeschön an die beiden Gemeinden."

Hangert wies auch auf die Ehrenamtsbörse hin, die regelmäßig in Bernkastel-Kues veranstaltet wird: "Wir wollen auch Menschen berücksichtigen, die nicht im Verein sind, sich aber dennoch ehrenamtlich engagieren," sagt der Bürgermeister der Verbandsgemeinde. Ob diese Menschen auch eine Ehrenamtskarte erhalten können? Degen erläutert das: "Für den Erwerb der Ehrenamtskarte muss es eine Organisation geben, die den Arbeitsaufwand bestätigt. Das kann ein Verein, kann aber auch die Kommune sein." Entscheidend sei, dass die Stundenzahl von der Verbandsgemeinde bestätigt werde. Monika Coen, in der Verwaltung für das Ehrenamt zuständig, erklärt, dass die Ehrenamtler und die Zeiten erfasst werden. Bereits seit einem Jahr würden ihr drei Anträge auf die Ehrenamtskarte vorliegen. "Die Leute mussten wir vertrösten, aber jetzt können wir die Anträge bearbeiten." Neben Bernkastel-Kues haben im Landkreis Bernkastel-Wittlich die Verbandsgemeinden Thalfang und Traben-Trarbach und gestern zeitgleich auch die Einheitsgemeinde Morbach die Ehrenamtskarte eingeführt.

Meinung: Auslöser für Kontroversen
Mit der Einführung der Ehrenamtskarte zieht die Verbandsgemeinde Bernkastel-Kues nun nach. Traben-Trarbach und Thalfang haben sie bereits eingeführt. Auch in Morbach wurde gestern der Kooperationsvertrag unterzeichnet. Das Thema wurde lange Zeit kontrovers in den Gremien diskutiert. Denn politische Mandatsträger sind zum Beispiel ausgeschlossen, da sie bereits Aufwandsentschädigungen erhalten. Auch die Zeiterfassung war Anlass für Diskussionen. Aber nun ist sie da und dient einem positiven Zweck. Das ist gut so. hp.linz@volksfreund.de

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