Auch diese fünf wollen in den Landtag

Arenrath · Diese fünf Politiker hoffen am Sonntag auf die Stimmen der Bürger im Wahlkreis 22. Der TV hat die drei Kandidaten der im Landtag vertretenen Parteien SPD, CDU und Grüne bereits vorgestellt.Das sind ihre Mitbewerber.

 Arno Weber, WK22, FDP

Arno Weber, WK22, FDP

Foto: Marco Marczynski
 Brigitte Hoffmann, WK22, AfD

Brigitte Hoffmann, WK22, AfD

Foto: privat
 Ulrich Müller, WK21, Freie Wähler

Ulrich Müller, WK21, Freie Wähler

Foto: Diana Grandmaire
 Erik Hofmann, WK22, ÖDP

Erik Hofmann, WK22, ÖDP

Foto: Marcus Steinbrücker
 David Koch, WK22, Die Linke

David Koch, WK22, Die Linke

Foto: Die Linke

Arno Weber FDP

Arno Weber ist Landwirt auf Hof Hütt in Arenrath. Seit neun Jahren ist er in der FDP. Von 2009 bis 2014 war er Mitglied des Verbandsgemeinderats Wittlich-Land. Er kandidiert das erste Mal für eine Landtagswahl. Besonders wichtig ist ihm die Stärkung des ländlichen Raums: "Wir brauchen überall schnelles Internet", sagt der 53-Jährige. Ansonsten würden die Dörfer langfristig aussterben. Das Internet sei ein Teil der Grundversorgung. Der ländliche Raum dürfe als Lebens- und Wirtschaftsstandort nicht abgehängt werden. Ebenso ist ihm die Erhaltung der Straßenbausubstanz wichtig. Ein weiterer politischer Schwerpunkt ist für Weber die Bildungspolitik: "Der Meister muss so viel wert sein wie der Master." Die Berufsausbildung sollte, so Weber, mit der akademischen Bildung gleichgesetzt werden.
Mit guter Bildung und Fleiß sollte es seiner Meinung nach jedem möglich sein, in die Mitte der Gesellschaft zu gelangen. Außerdem fordert er eine Entbürokratisierung und eigenverantwortliche Politik, um landwirtschaftliche Betriebe zu unterstützen. Er kritisiert in diesem Zusammenhang die "staatliche Bevormundung der rot-grünen Landesregierung".

Brigitte Hoffmann AfD

Als Direktkandidatin der AfD tritt Brigitte Hoffmann, 61 Jahre, das erste Mal zu einer Landtagswahl an. Seit 2013 ist sie Mitglied der Partei. Die Fehlentwicklungen auf vielen Politikfeldern und die zunehmende Behinderung, politische Diskussionen auf sachlicher Ebene führen zu können, haben sie als ehemalige CDU-Wählerin dazu bewogen, erstmals einer Partei beizutreten: "Und zwar der Partei, die den Mut zur Wahrheit aufbrachte und ihn trotz Anfeindungen immer noch aufbringt", sagt die Standesbeamtin bei der Stadtverwaltung Wittlich über ihre Beweggründe. Auf Landesebene würde sie sich gerne für den Erhalt der Infrastruktur im ländlichen Raum einsetzen.
Außerdem möchte sie gegen die Naturzerstörung durch den Bau weiterer Windenergieanlagen in der Region eintreten. Sie plädiert für Volksentscheide auf allen politischen Ebenen: "Meines Erachtens müssen die Bedürfnisse der Bürger in Zukunft auch wieder stärker in den Fokus politischen Denkens und Handels rücken."
Hoffmann war zehn Jahre lang für die Bürgerliste Klausen im dortigen Gemeinderat aktiv. Sie ist Vorsitzende des AfD-Kreisverbands Bernkastel-Wittlich. Ulrich Müller Freie Wähler

Kommunalpolitische Erfahrung hat er: Seit zehn Jahren ist Ulrich Müller Mitglied des Gemeinderats in Landscheid und Mitglied des Verbandsgemeinderats Wittlich-Land, wo er auch den Fraktionsvorsitz innehat. Fünf Jahre lang war er außerdem Ortsbürgermeister in seinem Wohnort Landscheid. Nun tritt er zum ersten Mal als Direktkandidat der Freien Wähler im Wahlkreis 22 für die Landtagswahl an. Der pensionierte Polizist möchte vor allem das Leben auf dem Land zukunftsfähig machen: Schnelles Internet gehöre dazu, um junge Leute und Firmen auf dem Land zu halten. "50 Megabit pro Sekunde sind das Ziel für 2018", sagt der 64-Jährige. Auch die Beseitigung von Leerständen in Dörfern und das Landesprogramm für ärztliche Versorgung sind für ihn wichtige Zukunftsthemen, die es gilt, anzugehen. Ulrich Müller wurde in Tönisvorst (Nordrhein-Westfalen) geboren, ist verheiratet und hat drei Kinder. 45 Jahre war er als Polizeibeamter tätig. Zuletzt war er Sachbereichsleiter für Verkehrsfragen in der Führungsgruppe der Polizeidirektion Wittlich. Er war 2010 Gründungsmitglied der Freien Wähler Rheinland-Pfalz.
Erik Hofmann ÖDP

Vor zehn Jahren ist der Leipziger an die Mosel gezogen, um eine Ausbildung als Winzer zu beginnen. Mittlerweile hat Erik Hofmann sein eigenes Weingut in Traben-Trarbach. Auf der Suche nach einer politischen Heimat ist er vor vier Jahren mit Hilfe des Wahl-o-mats auf den Kreisverband der Ökologisch-Demokratischen Partei (ÖDP) gestoßen, wo er mittlerweile Schatzmeister ist. Im Kreis engagiert er sich zudem im Ausschuss für Weinbau und Landwirtschaft. Landespolitisch liegt dem 29-Jährigen vor allem der Umweltschutz am Herzen: Die Vermüllung abseits der Straßen müsse beseitigt werden. Die Müllverbrennung in Mertesdorf (Kreis Trier-Saarburg) hält er für überholt - viel besser sei Recycling. Was das Thema Mobilität auf dem Land betrifft, ist für ihn die Mitfahrerbank in Speicher, die als Treffpunkt für spontane Mitfahrgelegenheiten dient, ein Vorbild. Auch sozialer Wohnungsbau nach Vorbild der Wohnungsbaugenossenschaften im Osten der Republik ist für ihn wichtig: "Moderner Wohnraum fehlt auf dem Land", sagt Hofmann. Um die ärztliche Versorgung auf dem Land langfristig sicherzustellen, hat Hofmann die Vision einen Studiengang für Allgemeinärzte zu entwickeln.

David Koch Die Linke

Zur Politik hat David Koch vor allem seine Arbeit als Betriebsratsvorsitzender beim Globus Baumarkt und seine Ämter in der Gewerkschaft verdi und im Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) gebracht. Nun kandidiert er als Direktkandidat für die Linke im Wahlkreis 22. Der Partei ist er vor zwei Jahren beigetreten, da seiner Ansicht nach die Gewerkschaften zunehmend neoliberal agieren würden, was einen Linksruck erfordere. Neben der aktiven Arbeit in der Partei engagiert er sich in mehreren gewerkschaftlichen Ämtern, unter anderem in der verdi-Tarifkommission Einzelhandel. Gewerkschaftsmitglied ist er seit zehn Jahren. Vor allem eine Verbesserung des Tariftreuegesetzes, das die Verbindlichkeit von Tarifen und die Mindestentgelte bei öffentlichen Aufträgen regelt, ist dem 31-Jährigen wichtig. In Sachen Bildungspolitik befürwortet er, mehr Lehrer einzustellen und eine Schule für alle Kinder einzuführen. Die Landespolitik sollte zudem jedem, der eine Ausbildung machen möchte, tatsächlich eine Ausbildung ermöglichen. Von dem Einkommen der Eltern unabhängiges Bafög gehört für ihn in diesem Bereich mit dazu. David Koch wohnt in Wittlich, ist Verkäufer und hat ein Kind.

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