Auch Kommen greift aufs Sparbuch zurück

KOMMEN. (urs) Auf den ersten Blick präsentiert sich der Haushalt der Gemeinde als mustergültig. Doch die Kommener müssen für den Ausgleich einen hohen Preis zahlen.

Kein Defizit, keine Schulden - dafür aber ein ordentliches Rücklagenpolster: In der Hunsrückgemeinde scheint die Welt noch in Ordnung. Zumindest oberflächlich betrachtet. Bei näherem Hinsehen hört Verbandsgemeinde-Kämmerer Günter Wagner jedoch die "Alarmglocken". Denn im Lauf des Jahres wird das Sparbuch der Gemeinde, bestehend aus den allgemeinen Rücklagen von derzeit 18 600 Euro, um 5700 geplündert werden. Ohne diese Entnahme, plus weitere 26 500, die ansonsten als Überschuss ebenfalls in die Rücklagen geflossen wären, könnte Kommen seine laufenden Pflicht-Ausgaben von 188 000 Euro nicht mehr schultern. Insgesamt führt die Gemeinde aus dem Vermögenshaushalt daher 32 200 Euro dem Verwaltungshaushalt zu. Dass sich dieser auf seine Pflichtaufgaben reduziert und keinen Spielraum für Dorf-Gestaltung lässt, versteht sich da von selbst. Auslöser des Haushaltslochs 2005 sind die fehlenden Schlüsselzuweisungen. Nach 39 000 Euro im Jahr 2003 und 25 000 im Jahr 2004 muss Kommen 2005 auf derlei Einnahmen verzichten. Die Steuerkraft pro Einwohner liegt, nicht zuletzt dank einer erfreulichen Entwicklung der Gewerbesteuereinnahmen, über dem zugrunde gelegten Landes-Schwellenwert. Bei den Investitionen kann sich die Gemeinde keine großen Sprünge mehr erlauben. Von den 65 200 Euro im Vermögenshaushalt stehen aber 10 000 für das Gemeindehaus bereit. Nachdem der Anbau abgeschlossen ist und mit dem Ausbau begonnen wurde, soll für diesen Betrag eine neue Kücheneinrichtung gekauft werden. Weitere 5000 Euro werden noch für die Renovierung der St.-Valentins-Kirche benötigt. Eine Injektion zum Schutz gegen eindringende Feuchtigkeit hat das Gebäude laut Ortsbürgermeister Gerhard Leyendecker bereits erhalten. Was nun noch anstehe, seien Verbesserungen bei der Beheizung. Die Sanierung des Kindergartens Longkamp unterstützt die Gemeinde mit einem entsprechend hohen Betrag. Darüber hinaus stehen für den Endausbau des bereits erschlossenen Neubaugebietes "Auf Selms" 5000 Euro bereit.

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