Auch Neumagen-Dhron bekommt Hundeklos

Wie anderswo auch, ärgern sich in Neumagen-Dhron viele Bürger über Hundekot. Die Gemeinde reagiert. Nach dem Winter werden spezielle Hundetoiletten aufgestellt.

 Wenn Alexa Schaubs aus Neumagen-Dhron mit ihren beiden Schäferhunden unterwegs ist, hat sie immer Tüten dabei, um den Kot der Tiere gleich vor Ort zu beseitigen. TV-Foto: Ursula Schmieder

Wenn Alexa Schaubs aus Neumagen-Dhron mit ihren beiden Schäferhunden unterwegs ist, hat sie immer Tüten dabei, um den Kot der Tiere gleich vor Ort zu beseitigen. TV-Foto: Ursula Schmieder

Neumagen-Dhron. Unliebsame Ausrutscher und unangenehme Berührungen in den Wiesen entlang des Moselufers sollen in Neumagen-Dhron bald der Vergangenheit angehören. Der Gemeinderat hat beschlossen, nach dem Winter Hundetoiletten aufzustellen. Vier bis fünf der 100 Euro teuren Boxen mit Tütenspender und Abfallbehälter sollen zuerst einmal schwerpunktmäßig dem Moselufer zu mehr Sauberkeit verhelfen.

Anschauungsunterricht gibt es im Hunsrückort Longkamp. Dort sind bereits drei solcher Behälter aufgestellt worden. Und sie werden auch genutzt. (der TV berichtete).

Klagen über die Verhältnisse an den Moselauen



Der Neumagen-Dhroner Gemeinderat hofft, mit den Hundetoiletten ein Problem in den Griff zu bekommen, das seit Jahren zunehmend für Beschwerden sorgt. Klagen gibt es laut Ortsbürgermeister Willi Herres vor allem immer wieder über die Verhältnisse in den Moselauen. Genau dort also, wo häufig auch Kinder spielen oder Leute sich schon mal hinlegen wollen. Ein spezielles Areal ist die Wiese zwischen dem Weinschiffhafen und dem Info-Pavillon. Beliebte und damit bisher oft verunreinigte Wegstrecken sind aber auch die Routen den Neumagener Berg hinauf.

Abgesehen von dem für eine Tourismus-Gemeinde negativen Erscheinungsbild hat der Rat aber auch die Leute im Blick, die im Ort für Ordnung sorgen. Denn der aktuelle Zustand ist vor allem für den Gemeindearbeiter, der die Wiesen regelmäßig mähen muss, eine Zumutung. Daher nehmen die Behörden Hundehalter auch seit Jahren in die Pflicht: Wer die Hinterlassenschaften seines Tieres nicht entfernt, muss mit einer Geldbuße rechnen.

Viele Hundehalter stecken sich daher ohnehin vor dem täglichen Spaziergang mit ihrem Vierbeiner eine Plastiktüte in die Tasche. "Ich habe immer ein paar Tüten dabei", erzählt Hundbesitzer Josef Frank: "Ich mache das immer sofort weg - das ist doch selbstverständlich." Dennoch ist auch er nicht vor Kritik von Nicht-Hundehaltern gefeit. Manche Leute regten sich ja schon auf, wenn ein Hund an einem Stein sein Bein hebe, um Wasser zu lassen.

Auch für Alexa Schaubs ist das Tütchen in der Tasche selbstverständlich. In Trier, wo sie arbeitet, würden das Hundebesitzer gar nicht anders kennen. Daher versteht sich die Neumagenerin, die in der Nähe des Weinschiffhafens wohnt, auch als Verfechterin von Hundetoiletten. Leute, die zum Beispiel am Wohnmobilstellplatz mit ihren Hunden Urlaub machten, hätten damit ohnehin kein Problem. Von anderen Urlaubsorten würden sie das gar nicht anders kennen.

Meinung

Ein Anfang ist gemacht

Vor wenigen Wochen Longkamp, in absehbarer Zeit Neumagen-Dhron. Es tut sich was in Sachen Hundetoiletten. Bravo! Das sollte aber nur der Anfang sein. Immerhin: Wenn sich das so fortsetzt, wird es am Ende des gerade begonnenen Jahres in der Region vielleicht schon ein halbwegs flächendeckendes Hunde-Toiletten-Netz geben, zumindest an den Stellen, an denen die meisten Vierbeiner unterwegs, sind, wenn sie ihr Geschäft machen müssen. Es wird nicht zu verhindern sein, dass Hunde auch weiterhin ihre Haufen im freien Gelände hinterlassen. Besser gesagt: Es wird nicht zu verhindern sein, dass ihre Halter sie einfach liegen lassen. Zumindest an den Orten, an denen sich auch andere Lebewesen gerne aufhalten, sollten sichtbare Anreize geschaffen werden, damit der Hundedreck weggeräumt wird. c.beckmann@volksfreund.de

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort