Auf dem Friedhof bleiben mehr Flächen frei

Morbach/Thalfang · Auf den Friedhöfen gibt es weniger Platzbedarf, als bei deren Planung einst vermutet wurde. Das liegt an der steigenden Zahl an Urnenbeisetzungen. Einzelne Morbacher Ortsbezirke wollen ihre Friedhöfe überarbeiten, andere haben ihre Planung regelmäßig angepasst.

 Bestattungskultur im Wandel: Der Morscheider Friedhof mit Urnengräbern, Erdgräbern und Freiflächen. TV-Foto: Christoph Strouvelle

Bestattungskultur im Wandel: Der Morscheider Friedhof mit Urnengräbern, Erdgräbern und Freiflächen. TV-Foto: Christoph Strouvelle

Die Bestattungskultur hat sich erheblich verändert. Vor 20 Jahren waren Erdbestattungen die Regel. Heute können die Menschen wählen, ob sie Rasengräber, Urnenfelder, anonyme Bestattungen wünschen. Die Auswahl der Beisetzungsmöglichkeiten auf den Friedhöfen der Einheitsgemeinde Morbach und der Verbandsgemeinde Thalfang ist groß. Damit haben sich auch die Anforderungen an die Friedhöfe als Anlage geändert.

Denn der Platzbedarf geht durch die Zunahme der Urnenbestattungen erheblich zurück. In der Einheitsgemeinde Morbach sind im vergangenen Jahr 43 Menschen in einem Erdgrab bestattet worden. Dem stehen 67 Beisetzungen in Urnengräbern gegenüber. Deshalb denken einige Ortsbezirke und Gemeinden daran, ihre Friedhöfe umzugestalten. Dazu gehört der Friedhof in Morscheid, auf dem auch die Verstorbenen aus Wolzburg und Hoxel beigesetzt werden. "Durch den geringeren Flächenverbrauch wegen der Zunahme der Urnengrabstätten werden zukünftig Flächen auf dem Friedhof frei bleiben", sagt der Hoxeler Ortsvorsteher Achim Zender. Deshalb hat der Morscheider Ortsbeirat beschlossen, bei der Gemeinde einen Antrag zu stellen, den Friedhof neu zu überplanen, erklärt der Morscheider Ortsvorsteher Erwin Schrenk. Zuletzt war dies 2001 und 2002 geschehen. Der Hoxeler Ortsbeirat geht noch einen Schritt weiter und macht konkrete Vorschläge für die Friedhofsplaner: Gewünscht wird die Vergrößerung des Vorplatzes der Kapelle und die Anlage von Rasengräbern. Außerdem soll ein optisches Zentrum durch eine Pflanzen und eine Gedenktafel geschaffen werden. Eine solche Tafel, die an alle Vestorbenen erinnert, deren Gräber nach der Ruhezeit wieder aufgehoben wurden, existiert beispielsweise bereits in Heidenburg.

Auch der Morbacher Ortsvorsteher Georg Schuh hat sich im Falle seiner Wiederwahl vorgenommen, den Morbacher Friedhof neu zu gestalten. Weitere Urnengräber sollen angelegt, Rasengräber und Urnenrasengräber geschaffen werden: "Wir werden uns Gedanken machen, wie wir die großen Freiflächen dafür nutzen können".

Auch in Thalfang hat die Zunahme der Urnenbestattungen zur Folge, dass dort weniger Platz benötigt wird, sagt der Thalfanger Ortsvorsteher Burkhard Graul. Auch dort müssen neue Urnengrabfelder angelegt werden. Morbachs Bürgermeister Andreas Hackethal sieht keinen Bedarf für eine generelle Neuplanung aller Friedhöfe, da die bestehenden Planungen fortgeschrieben und an den Bedarf angepasst werden. Hier und dort gebe es Überlegungen, einzelne Friedhöfe neu zu planen. Für den Morscheider Friedhof sei dies für 2015 angeregt. Derzeit reichen die Morbacher Ortsbezirke ihre Haushaltswünsche für das kommende Jahr ein. Dann werde geschaut, welche Wünsche dringend oder sinnvoll seien und in welcher Form eine mögliche Planung und Neugestaltung einzelner Friedhöfe umgesetzt werde.

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