Freizeit Auf dem Graacher Eselspfad zu den Ziegen

Graach · Ein neuer Wanderweg, der bis zur Schäferei führt, erinnert an die Weinbergsarbeiten früherer Zeiten.

 Entlang am Ziegengehege: Das Graacher Eselspädche hat nicht nur tolle Blicke ins Moseltal zu bieten.   Foto: Gerhard Zimmer, Ortsgemeinde Graach

Entlang am Ziegengehege: Das Graacher Eselspädche hat nicht nur tolle Blicke ins Moseltal zu bieten. Foto: Gerhard Zimmer, Ortsgemeinde Graach

Foto: TV/Ortsgemeinde Graach

Rund 30 Personen fanden sich am Graacher Gemeindehaus ein, um gemeinsam über den neuen Wanderweg „Eselspädche“ durch das Ziegengehege auf die Graacher-Schäferei zum Dorffest zu wandern. Ortsbürgermeister Gerhard Zimmer erklärte den Ursprung des Graacher Esels und die Entstehung des Eselspädche.

Das Eselspädche gab es früher schon. Es war ein Pfad, der Graach mit der Schäferei verband und auf dem mit Hilfe von Eseln Lasten von unten nach oben und umgekehrt gebracht wurden. Das neue Eselspädche liegt nicht genau auf dieser Strecke.

Dort wurde ein Rutschhang, der bei der Flurbereinigung „übrig blieb“, weil er für den Weinbau durch das rutschende Gelände nicht geeignet ist, dazu genutzt, eine Verbindung von Graach zum Ortsteil Schäferei zu schaffen, die möglichst noch schön gestaltet werden soll. Das Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum (DLR) Mosel hat im Rahmen der Flurbereinigung einen Weg geschoben. Das Ziegengehege wurde umzäunt und mit zwei wandertauglichen Toren versehen. Ein Ziegenhirte hat auf dem Gelände seine Herde, die den Bewuchs klein hält.

Ideen für die Gestaltung des Geländes gibt es noch viele. So soll unter anderem noch ein kleiner Ruheplatz geschaffen werden. Die offizielle Einweihung vom DLR ist für nächstes Jahr geplant.

Und warum werden die Graacher Esel genannt? Zu den Zeiten, als der Wingertsberg lediglich durch zwei steile und schmale Fahrwege, die sogenannten „Kordeln“, aufgeschlossen wurde, durchzog ein Netz von schmalen Pfaden die Weinberge. Von den „Kordeln“ existiert noch eine zwischen dem südwestlichen Ortsausgang von Graach bis hinauf zur Schäferei.

Um Gebrauchsmaterialien wie Stalldung, Wingertspfähle, Bindeweiden und anderes in den Steilhang zu transportieren, war nur über die schmalen Weinbergspfade möglich. Damit der Winzer nicht selbst alles auf dem Rücken tragen müsste, wurden Esel eingesetzt, die die Pfade begehen konnten und so die Arbeit erleichterten.

Darüber hinaus wurden die Esel auch genutzt, um im Sommer das Winterfutter, zum Beispiel Heu, Grummet und auch Eichenlaub,  für die eingestallten Kühe vom Graacher Berg bis ins Dorf unten am Fluss zu tragen.

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