Auf den Spuren der Wildkatzen

Bis vor wenigen Tagen haben sich drei kleine Wildkatzen in der Obhut des Wolzburger Ehepaars Doris und Gisbert Geisler befunden. Inzwischen sind sie in der fast fertigen Auffangstation im Wildkatzeninformationszentrum bei der Wildenburg (Kempfeld) untergebracht. Dort sollen sie auf ihr zukünftiges Leben in Freiheit vorbereitet werden.

 Auch ihr neues Zuhause in der Auffangstation ist nur vorübergehend: die drei Wildkatzen, die zunächst vom Ehepaar Geisler aus Wolzburg aufgezogen wurden. Foto: Doris Geisler

Auch ihr neues Zuhause in der Auffangstation ist nur vorübergehend: die drei Wildkatzen, die zunächst vom Ehepaar Geisler aus Wolzburg aufgezogen wurden. Foto: Doris Geisler

Wolzburg/Kempfeld. (iro) Als die drei jungen Wildkatzen von Spaziergängern im Wald bei Speicher (Eifelkreis Bitburg-Prüm) im Wald gefunden wurden, wussten die Tierfreunde nicht, dass sie es mit Wildtieren zu tun haben. Sie hielten die drei Jungtiere für ausgesetzte Hauskatzen. Als die kleinen Vierbeiner partout nicht zutraulich wurden, holte sich die Familie Rat bei einem Fachmann.

Die drei wurden ein Fall für das Ehepaar Gisbert Geisler, Förster im Ruhestand, und seine Ehefrau Doris. Die beiden kümmerten sich in den vergangenen Wochen geduldig um die Findlinge aus der Eifel. Bis zu sechsmal täglich mussten die Tiere gefüttert werden.

Für eine Aufzucht im Wildgehege bei Kempfeld, wo in diesen Wochen ein Wildkatzeninformationszentrum mit Auffang- und Auswilderungsstation entsteht, war es noch ein bisschen früh, sagte Geisler, der Leiter des Wildgeheges ist.

Vor wenigen Tagen siedelten die Tiere nach Kempfeld um. Da sie derzeit nur noch dreimal am Tag Nahrung brauchen, sei das jetzt auch praktikabel. Die Einrichtung, die sich im Besitz des Hunsrückvereins befindet, soll allerdings nur vorübergehend die neue Heimat der Wildkatzen werden. Für den Gehege-Leiter steht fest, dass die Tiere wieder ausgewildert werden sollen. Ob dies noch vor dem Winter geschieht, ist noch nicht entschieden.

Wenn sich ein Sponsor findet, bleibt zumindest eine telemetrische Verbindung zu den Tieren möglich. In dem Fall bekommen sie Halsbänder, die mit einem Sender ausgestattet werden. So können die aktuellen Standorte der ausgewilderten Exemplare ermittelt werden, beschreibt Geisler das Verfahren.

Geld koste dabei weniger die Ausstattung, sondern die Dokumentation und die Auswertung der Daten. Wertvolle Erkenntnisse verspricht man sich vor allem im Zusammenhang mit Information, die dazu beitragen können, dass die Tierart nicht ausstirbt.

In dem Zusammenhang rät Gisbert Geisler, bei Katzen wie auch bei anderen Jungtieren, die in freier Wildbahn gefunden werden, die Tiere nicht anzufassen und nicht mitzunehmen. Auch wenn es in bester Absicht geschieht, ist es wahrscheinlich, dass das Muttertier in der Nähe wartet, bis die Menschen wieder weg sind. Wenn man sich unsicher ist, kann man sich auch Rat bei einem Förster holen.

Am Donnerstag, 12. August, findet ab 11 Uhr im Wildgehege an der Wildenburg ein "Tag der Wildkatze" statt. Der Eintritt ist frei. Ministerin Margit Conrad eröffnet um 14 Uhr das Wildkatzeninformationszentreum.

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