Auf den Spuren eines politischen Künstlers

Wittlich · Wolf Vostell, ein bekannter Vertreter der Bewegung Fluxus, steht im Mittelpunkt eines Gesprächs zwischen Friedel Drautzburg und Rafael Vostell, dem Sohn des Künstlers. Es wird anlässlich der Drautzburg-Ausstellung im Alten Rathaus geführt.

Wittlich. Das Kulturamt der Stadt Wittlich lädt für Donnerstag, 18. September, 19 Uhr, zu einem Gespräch zwischen Friedel Drautzburg und Rafael Vostell im Rahmen der Ausstellung "Kunst & Politik - die Sammlung Friedel Drautzburg" ein. Die Veranstaltung findet im Alten Rathaus statt. Wolf Vostell, geboren 1932, gestorben 1998, war einer der bedeutendsten deutschen Künstler der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts.
Der bekannte Vertreter der Bewegung Fluxus war ein politischer und engagierter Mensch. Er ist mit einem eigenen Raum in der derzeit im Alten Rathaus präsentierten Ausstellung vertreten. Als Motiv für die Ausstellungsdrucksachen wurde das Werk "Nur die" von Wolf Vostell gewählt. Vostell gilt als einer der Pioniere des Environments - einer Kunstart, die sich mit der Beziehung zwischen Objekt und Umgebung auseinandersetzt - , der Videokunst, des Happenings und der Fluxus-Bewegung. Was zählt, war die schöpferische Idee. Techniken wie die Verwischung oder das Einbetonieren sind Kennzeichen seiner Werke. Der Künstler stellte unter anderem in der Neuen Nationalgalerie in Berlin und im Musée d\'art moderne in Paris aus.
Inhalte seines Oeuvres sind die Politik und - für die 1960er und 1970er Jahre des 20. Jahrhunderts sehr früh - die Umweltzerstörung. Wer war dieser Mensch, der 1958 in Paris mit "Das Theater ist auf der Straße" das erste Happening in Europa inszenierte? Vostell studierte in Paris und Düsseldorf und lebte ab 1970 in Berlin, wo er auch starb. Friedel Drautzburg kannte den Künstler jahrzehntelang und erwarb Werke, die einen Schwerpunkt seiner Sammlung bilden. Im Gespräch mit Rafael Vostell, dem Sohn des Künstlers, wollen sich beide dem Menschen Wolf Vostell, dem Künstler und seinen Intentionen nähern.
Der Eintritt ist frei. Wegen der beschränkten Platzanzahl wird um Reservierung unter Telefon 06571/1466-0 oder info@kulturamt.wittlich.de gebeten. Dieses Gespräch zwischen Künstlersohn und Sammler beziehungsweise Weggefährten ist die erste Veranstaltung im Rahmenprogramm der Ausstellung "Kunst & Politik - die Sammlung Friedel Drautzburg". Es folgen:
Lars Brandt und Friedel Drautzburg: ein Gespräch über den Vater Willy Brandt, Drautzburgs Beziehung zum späteren Bundeskanzler sowie Lesung aus Lars Brandts Buch "Andenken" am Donnerstag, 30.Oktober, 19 Uhr, Altes Rathaus;
Kai Uwe Schlüter über das Buch "Günter Grass auf Tour mit Willy Brandt" (eine Wahlkampfreise, an der Friedel Drautzburg maßgeblich beteiligt war). Der Termin wird noch bekannt gegeben.
Klaus Henning Rosen, Ex-Büroleiter von Willy Brandt, spricht zum Porträt Willy Brandts von Georg Meistermann. Der Termin wird ebenfalls noch bekannt gegeben.
Tony Munzlinger und Elke Scheid im Gespräch mit Friedel Drautzburg zu Kunst und Zeitgeschichte und Wittlich und einer alten Freundschaft. Der Termin ist ebenfalls noch offen;
Reise nach Berlin zu Friedel Drautzburg (Ständige Vertretung des Rheinlands), Ben Wagin (Parlament der Bäume), Andachtsraum im Reichstag von Günther Uecker, 21. bis 23. November, Kosten mit Fahrt und Hotel 200 Euro, Anmeldung unter Telefon 06571/1466-0 oder E-Mail info@kulturamt.wittlich.de. red

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