Auf den Spuren von Rotkäppchen

BISCHOFSDHRON. In den 25 Jahren ihres Bestehens haben sich die "Wanderfreunde Bischofsdhron" nicht nur etliche Regionen erwandert, sondern auch Erstaunliches auf die Beine gestellt.

Wanderschuhe schnüren und ab in die Natur. Für die "Wanderfreunde Bischofsdhron" ist das seit vielen Jahren nicht nur ab und zu angesagt, sondern Woche für Woche. 80 Wandervögel ihres Vereins seien im Schnitt bei den wöchentlichen Wanderungen unterwegs, schätzt Wanderwart Helmut Anschütz. Irgendwohin zieht es sie immer, die unermüdlichen Hunsrücker, die bei solchen Wanderungen in der Regel zu den am zahlreichsten vertretenen Vereinen zählen. Die teils weiten Anreisen, die sie dafür in Kauf nehmen, sind für sie kein Problem. Im In- und Ausland unterwegs

Nicht nur im Umkreis von 100 Kilometern rund um Morbach sind die Bischofsdhroner "im hohen Westerwald", so Anschütz, bekannt. Auch im benachbarten Ausland sind sie gern gesehen. Nicht nur, dass sie des Öfteren in Luxemburg, Frankreich, Belgien oder Holland unterwegs sind. Sie seien auch schon im Allgäu, in Südtirol oder in Ungarn gewesen, erzählt der passionierte Wanderer, der von sich sagt: "Wandern ist ein Stück meiner Seele, meines Lebens." Dass bei ihren Exkursionen auf Schusters Rappen mal einer verloren ging, ist den Wanderfreunden zum Glück noch nie passiert. Dennoch musste einmal einer die Heimreise allein per Zug antreten. Am Grenzübergang hatte er feststellen müssen, dass er in der Euphorie der Vorfreude ohne Personalausweis aufgebrochen war. Die Wanderfreunde sind nicht nur anderorts ständig unterwegs, sondern auch vor der eigenen Haustür schwer aktiv. "Wir haben schon Einiges auf die Beine gestellt und auch immer viele Vereine hier gehabt", erzählt der Vorsitzende Alfons Künzer. Vor allem bei den jährlichen Wanderungen im Rahmen des Internationalen Volkssportverbandes (IVV) waren sie um neue Einfälle nie verlegen. Sei es, dass sie an der Wanderroute eine Köhlerhütte errichteten oder gar ein komplettes Römerlager aus dem Boden stampften. Sogar Rotkäppchen sind befreundete Wanderer schon in Bischofsdhroner Landen begegnet. Was ihnen sicher angenehmer war, als Bekanntschaft mit dem doch eigentlich längst verblichenen Räuberhauptmann "Schinderhannes" schließen zu müssen. Eine echte Attraktion - vor allem für die Kinder - waren immer die Einladungen zu "Burg in Flammen". Bei anbrechender Dunkelheit zogen dann alle mit brennenden Fackeln zur Burgruine Baldenau, wo sie ein Feuerwerk erwartete. Eine solche "Fackelwanderung" steht am Wochenende vor dem ersten Advent erneut auf dem Programm. Denn am 25. und 26. November wollen die "Wanderfreunde Bischofsdhron" ihr 25-jähriges Bestehen mit einer Jubiläums-Wanderung beschließen. Bei ihrer inzwischen 41. IVV-Wanderung können sich die Teilnehmer unter anderem für den ersten, 42-Kilometer langen "Dhrontal-Marathon" eintragen. Zur Belohnung erwartet sie ein bayerischer Abend mit den "Original Buchwald Musikanten". Denn die Wanderfreunde lieben nicht nur die Bewegung in freier Natur, sondern auch Geselligkeit und Gemeinschaft. Sieglinde Gätz verbindet mit dem Verein daher vor allem das Gefühl der Zusammengehörigkeit. "Man fühlt sich wohl und es ist einer für den andern da." Sie seien einfach "eine große Wanderfamilie", bestätigt Ingrid Schmitt.

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