Auf der Suche nach dem Wunschberuf

Bernkastel-Kues · Jungen und Mädchen aus dreizehn Schulen des Kreises haben sich am Tag der beruflichen Bildung über mögliche Berufe erkundigt. Die Berufsschulen selbst stellten ihr Angebot an weiterführenden Schulgängen vor.

 Neugierig beobachten die Besucher des Tages der beruflichen Bildung zwei Bäcker bei ihrer Arbeit. TV-Foto: Christoph Strouvelle

Neugierig beobachten die Besucher des Tages der beruflichen Bildung zwei Bäcker bei ihrer Arbeit. TV-Foto: Christoph Strouvelle

Bernkastel-Kues. Gastronomie, Pflege, Handwerk oder Kaufmann? Vielen jungen Leuten fällt es schwer, sich für den richtigen Beruf zu entscheiden. Um den Jugendlichen eine Entscheidungshilfe zu geben, haben die Berufsbildenden Schulen in Bernkastel-Kues den Tag der beruflichen Bildung veranstaltet. 35 Betriebe, Institutionen wie die Handwerkskammer oder der deutsche Hotel- und Gaststättenverband und Behörden wie die Polizei und die Bundeswehr haben ihre Berufe vorgestellt. Hinzu kommen 16 Ausbildungen, die von den Berufsschulen begleitet werden und zwölf Vollzeitbildungsgänge, falls die Schüler nicht sofort eine Lehre beginnen, sondern weiter die Schule besuchen wollen.
1500 Schüler waren eingeladen, sich über die verschiedensten Berufe zu informieren. Neben den 700 Schülern der Berufsbildenden Schulen nutzten weitere 800 Jungen und Mädchen aus 13 Schulen des Kreises das Angebot, sagt Peter Kampka, der den Tag der beruflichen Bildung organisiert hat. Künftig soll dieser Tag jährlich stattfinden, jeweils abwechselnd an den Berufsschulen in Wittlich und Bernkastel-Kues.
"Wir wollen Schulabgängern dadurch eine sinnvolle Entscheidung ermöglichen", sagt er. Und zahlreiche Schüler haben das Angebot wahrgenommen. Sie haben das Gespräch mit den ausstellenden Firmen gesucht, bei denen oft Auszubildende der Betriebe Auskunft gegeben haben oder haben die Möglichkeit genutzt, anhand von Tests ihre Eignungen und Neigungen herauszufinden.
Granit Rrahini hat sich ausführlich nach dem Beruf des Polizeibeamten erkundigt. "Dafür interessiere ich mich", sagt er. Sarah Schuh kann sich einen Beruf als Kosmetikerin oder Masseurin vorstellen, und Duc Nguyen hat sich über den Beruf Industriekaufmann informiert. "Ich habe zwar viele Infos schon gehabt, aber die Veranstaltung ist gut, um sich sicher zu werden", sagt er.
Orientierung bieten


Alexander Steilen will nach der Mittleren Reife erst einmal weiter zur Schule gehen. Er hat sich deshalb über das Angebot der Berufsbildenden Schulen informiert. Simon Löhr hat sich bei den Banken erkundigt, weil er gerne bei einem Kreditinstitut arbeiten möchte. "Die Gespräche haben meine Entscheidung bestätigt", sagt er.
Marietta Könen von der Berufsbildenden Schule hat beobachtet, dass viele Schüler mit festen Vorstellungen in die Klassenräume kommen und ihre Vorstellungen der künftigen Berufswahl überprüfen. "Andere sind noch orientierungslos", sagt sie. Viele seien auch überrascht über die Vielzahl der Angebote und der gebotenen Möglichkeiten, sagt sie. Viele Schüler haben aber auch Scheu gezeigt. "Sie bleiben in der Tür stehen, schauen, kommen aber nicht hinein", hat Claudia Künzer vom Morbacher Unternehmen Papier-Mettler beobachtet. Zahlreiche ausstellende Betriebe haben schon die Fühler für 2013 ausgestreckt. "Für 2012 haben wir schon unsere Auszubildenden eingestellt", sagt Martin Schlimpen von Franklin Electronic.
Kreishandwerksmeister Rainhard Licht sieht dies pragmatischer: "Wir nutzen jede Möglichkeit, um für das Handwerk zu werben."
Einen Artikel zum Thema Fachkräftemangel in der Gastronomie lesen Sie auf Seite 14.

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