Auf der Suche nach den Schwachstellen

In Lieser wurden am Wochenende die Anlagen zum Hochwasserschutz überprüft. Bei der Kontrolle fanden sich einige schwer gängige Schrauben, die im Ernstfall den Aufbau der Wände verzögern. Zudem muss die Gemeinde die Straßendurchlässe wegen Abnutzung der Teerdecke nachbessern.

 Der Hochwasserdamm in Lieser wird bei Bedarf um eine Wand aus Aluminiumplanken erhöht. Angehörige der Lieserer Feuerwehr errichten am Wochenende die Schutzwand, um die Montage und die Funktion der Schutzeinrichtung zu überprüfen. TV-Foto: Christoph Strouvelle

Der Hochwasserdamm in Lieser wird bei Bedarf um eine Wand aus Aluminiumplanken erhöht. Angehörige der Lieserer Feuerwehr errichten am Wochenende die Schutzwand, um die Montage und die Funktion der Schutzeinrichtung zu überprüfen. TV-Foto: Christoph Strouvelle

Lieser. Komplett überprüft wurde am Wochenende der mobile Damm zum Hochwasserschutz in Lieser. Zum ersten Mal seit der Inbetriebnahme im Jahr 2000 bauten 40 Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Lieser den Hochwasserschutz auf kompletter Länge auf. Dabei kontrollierten sie die Vollständigkeit des Materials sowie die Gängigkeit der Verschraubungen.

Die Feuerwehrleute errichteten dazu die komplette Schutzwand auf einer Länge von 900 Metern. Sie verschraubten 150 Bodenstützen und fügten 1050 Planken aus Aluminium ein. "Sieben Reihen Planken erhöhen den Erddamm so um 1,20 Meter", sagte Liesers Ortsbürgermeister Gerhard Stettler, der die Übung zusammen mit Josef Schmitz, Leiter des Ordnungsamtes Bernkastel-Kues, organisiert hatte. Die Straßendurchlässe werden bei Hochwasser von 15 Planken, die 2,40 Meter hoch sind, geschützt.

Als einzige Stelle wurde der 30 Meter breite Durchgang zum Moselufer nicht getestet. Denn dieser wird in jedem Winter abgesperrt und die Funktion so regelmäßig geprüft. "Im Ernstfall benötigen wir fünf Stunden, um den Damm komplett aufzubauen", sagte Stettler.

Tatsächlich fanden die Akteure einige Schwachstellen. Einige Schrauben, mit denen die Stützen befestigt werden und die bereits in den Schraublöchern steckten, ließen sich nur schwer lösen. Die Aktiven fetteten deshalb alle Schrauben neu ein. Auch die Straßendurchlässe sind nicht mehr komplett dicht. Zehn Jahre Straßenverkehr haben die Straße abgenutzt. "Hier müssen wir nachbessern", sagte Stettler.

Der Orts-Chef betonte die Bedeutung des Hochwasserdamms für seine Gemeinde. "Die Gebäude und die Infrastruktur werden so geschützt. Nach einem Hochwasser wären sonst die Ladeneinrichtungen von Bäcker, Metzger und anderen Geschäften zerstört."

Seit dem Bestehen der Schutzanlagen hatte es laut Stettler ein ernsthaftes Hochwasser im Jahr 2002 gegeben. Viele Hausbesitzer nahmen den Bau des Dammes zum Anlass, ihre Anwesen in dem Fremdenverkehrsort zu renovieren.

Josef Schmitz vom Bernkasteler Ordnungsamt hatte vor neun Monaten den Kontrolltermin in Absprache mit Stettler und der Feuerwehr auf einen Sonntag gelegt, weil die Feuerwehrleute dann verfügbar sind und kein Schwerverkehr den Ort passiert. Der normale Straßenverkehr wurde während der Übung stellenweise umgeleitet. Bei einer Nachlese wollen Schmitz und die Lieserer erörtern, wo Potenzial für weitere Verbesserungen besteht.

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