Auf der Suche nach der Vergangenheit

Wederath · Zwei Ereignisse prägen die Aktivitäten am Archäologiepark Belginum in diesem Jahr. Einerseits erfordert der Kreuzungsumbau der B50/B327 umfangreiche Ausgrabungen. Andererseits gibt es im September erstmals nach zwölf Jahren wieder ein Römerlager.

 Rosemarie Cordie hat schon die Schaufel in der Hand. Rund um den Archäologiepark Belginum wird in 2014 viel gegraben. TV-Foto: Christoph Strouvelle

Rosemarie Cordie hat schon die Schaufel in der Hand. Rund um den Archäologiepark Belginum wird in 2014 viel gegraben. TV-Foto: Christoph Strouvelle

Wederath. Das Gelände rund um den Archäologiepark Belginum steht in diesem Jahr im Zeichen der Ausgrabungen. Bis Ende Oktober haben die Archäologen im Bereich der Kreuzung B50/B 327 Zeit, nach Hinterlassenschaften der Kelten und Römer zu suchen. Ab November lasse die kalte Witterung keine Ausgrabung mehr zu, sagt Museumsleiterin Rosemarie Cordie. Vor wenigen Tagen sind deshalb auf dem Gelände die Bäume gefällt worden. Im kommenden Jahr sollen dort die Bauarbeiten für den Umbau der Kreuzung starten (Der TV berichtete). Doch bevor Historiker nach historischen Scherben und Mauern graben, sind ganz andere Forscher gefragt: In den nächsten Tagen werden Experten vom Kampfmittelräumdienst das Gelände nach Blindgängern aus dem Zweiten Weltkrieg absuchen. Denn die Hunsrückhöhenstraße, die als Transportweg für das deutsche Heer an der Westfront gebaut wurde, ist 1944 bombardiert worden. Das hat eine Nachfrage Cordies bei dem Morbacher Heimatforscher Berthold Staudt ergeben. "Ohne vorherige Untersuchung kann dort keine Raupe den Oberboden wegschieben", sagt sie.
Ende März soll dann beiderseits der B 50 mit den Grabungen begonnen werden. In dem Bereich zwischen der B 50 und der B 327 sei mit Sicherheit mit Funden der ehemaligen Kelten- und Römersiedlung zu rechnen, sagt Cordie. Zwei Personen von der archäologischen Denkmalpflege werden die Ausgrabungen leiten. Sie werden unterstützt von zwei Gruppen von je zehn Studenten, die jeweils sechs Wochen dort arbeiten werden, und von Projekttouristen aus den Niederlanden. "Das sind Menschen, die sich in ihrem Urlaub für etwas Sinnvolles engagieren wollen", sagt sie. Anfragen von weiteren Urlaubern liegen bereits vor.
Cordie verspricht sich von den Ausgrabungen auch Impulse für das Museum. "Wo sich etwas bewegt, werden Menschen neugierig, halten an und fragen. Bewegung macht interessant und zieht an."
Neben den Ausgrabungen steht der Museumsleiterin 2014 ein weiteres Großevent bevor: Im 60. Jahr nach Beginn der Ausgrabungen zwischen Hinzerath und Wederath soll erstmals seit der Eröffnung des Archäologieparks im Jahr 2002 am 13. und 14. September ein großes Römerlager abgehalten werden. Anlass ist der des Tages des offenen Denkmals. Vorgesehen sind ein Rahmenprogramm und Vorführungen der sogenannten experimentellen Archäologie. Cordie: "Die Besucher können beispielsweise sehen, wie damals Wolle gefärbt wurde."Extra

1. April: Museum öffnet 6. April und 5. Oktober: Offene Führung durch die Sonderausstellung Via Ausonia 11. April: Ausonius-Wandertour bei Piesport 18. Mai: Museumstag 19. Juni: Symposium 25. bis 29. August: Ferienprogramm 13. bis 14. September: Tag des offenen Denkmals 20. September: Exkursion in den Vulkanpark im Landkreis Mayen-Koblenz 5. November: Treffen des Netzwerks der schulnahen Umwelterziehungszentren 13.-15. November: Kolloquium zu frühen keltischen Kultanlagen

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