Auf die Sieger wartet eine schäumende Sektdusche

Idar-Oberstein · Ob Golf GTI aus dem Jahr 1981, NSU Fiat von 1960, Opel Diplomat von 1977 oder Porsche 912 von 1968: Die Old- und Youngtimer, die auf dem Idarer Schleiferplatz zur Startlinie rollten, blitzten wie die Augen ihrer stolzen Besitzer.

Idar-Oberstein. Antonia Wiesemes, die siebenjährige Tochter von Bernd Wiesemes, Autohausbesitzer und Mitausrichter der 1. Idar-Obersteiner Classictage, schwenkte die schwarz-weiß-karierte Starterflagge. Um 10.47 Uhr verließen die letzten Fahrzeuge - ein "Adler" Cabriolet aus dem Jahr 1926, ein 44 Jahre alter "Käfer" und ein geländegängiger VW Buggy - den Platz in Richtung Morbach. 168,5 Kilometer lagen vor den 31 Fahrern und ihren Begleitern.
Die meisten stammten aus dem Kreis Birkenfeld (wer hätte vermutet, dass in den heimischen Garagen so viele ehrwürdige und hochpreisige Automobile stehen!), andere kamen aus Bad Kreuznach, Trier, Worms, Neunkirchen, Saarbrücken, Bamberg, Alzey und Hanau.
Arbeit hat sich gelohnt



Christian Friedel und seine Helfer vom Idar-Obersteiner Stadtmarketing-Verein, die Veranstalter der Oldtimer-Ausfahrt, konnten erst einmal aufatmen. Die umfangreiche Vorarbeit hatte sich gelohnt: die gemeinsam mit dem Idar-Obersteiner Oldtimer-Stammtisch durchgeführte Auswahl der Strecke, die Prüfungsaufgaben, die Herstellung von "Roadbook" und Wertungsheft, die Ankündigung über Internet und Printmedien, die Organisation von Verpflegung und Dekoration. Bereits eine Stunde vor dem Start hatte Bernd Wiesemes begonnen, die in langer Reihe bis in den Marktplatz hinein wartenden Wagen zu nummerieren. Fahrer und Mitfahrer erhielten Namensschilder und ihre Streckenunterlagen. Ein im Startgeld enthaltener Imbiss in der Brasserie stärkte die Ausflügler.
"Welcher bekannte Schauspieler ist in Idar-Oberstein geboren? Wie groß ist der Truppenübungsplatz Baumholder? Durch welche Landkreise führt die Ausfahrt der ersten Idar-Obersteiner Classictage?" Dies waren drei der zwölf Fragen, die unterwegs an den Wertungsstationen zu beantworten waren, und durch die am Ende der Sieger ermittelt wurde. Denn bei der Ausfahrt ging es nicht um Zeit und Geschwindigkeit. Im Mittelpunkt stand die Freude am Fahren und daran, das glänzende, oft mühevoll restaurierte Prunkstück präsentieren zu können, der Austausch mit Oldtimerfreunden, das Wiedersehen mit Teilnehmern an früheren Oldie-Treffen, das Staunen der Zuschauer am Straßenrand.
Quer durch die Edelsteinregion führte die Strecke über Allenbach, Morbach und Kempfeld nach Herrstein, wo in der Zehntscheune das Mittagessen eingenommen wurde. Die Nachmittagstour umrundete den Truppenübungsplatz und führte über Fischbach, Grumbach, Glanbrücken, Baumholder und Niederbrombach zurück nach Idar-Oberstein. Der Hanauer "Adler" von 1926, der als einer der Letzten gestartet war, kam als Erster am Obersteiner Marktplatz an.
Strecke begeistert Teilnehmer


Doch nicht weil Besitzer Jürgen Keden mit Ehefrau Sonja und Neffe Hans-Peter so schnell gewesen wären - sie hatten (erlaubterweise) abgekürzt und ihr schnaufendes, aber immer noch tapfer rollendes Gefährt ein wenig geschont. Um 14.50 Uhr röhrte mit der Startnummer 7 dann "regulär" ein Spitfire 1500 (Baujahr 1975) heran, es folgten ein knallroter Porsche Targa und ein silberner Carrera.
"Die Teilnehmer waren von der Strecke und der Organisation begeistert", sagte Christian Friedel, Geschäftsführer von Stadtmarketing. Kein Wunder: Jeder Teilnehmer erhielt ein Erinnerungsfoto und eine Urkunde. Ein paar Regentropfen waren am Sonntagnachmittag zwar gefallen, doch den drei Wertungssiegern stand Feuchteres bevor: eine schäumende Sektdusche. eido

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