Auf Fusion folgt Schönheitskur fürs Rathaus

4,4 Millionen Euro sind für die Sanierung des mehr als 100 Jare alten Verwaltungssitzes der Verbandsgemeinde (VG) Bernkastel-Kues notwendig. Einen großen Teil soll das Land zuschießen. Die Entscheidung darüber steht an.

 Das Verwaltungsgebäude in Bernkastel-Kues muss saniert werden, damit es auch im Hellen gut aussieht. TV-Foto: Klaus Kimmling

Das Verwaltungsgebäude in Bernkastel-Kues muss saniert werden, damit es auch im Hellen gut aussieht. TV-Foto: Klaus Kimmling

Bernkastel-Kues/Neumagen-Dhron. In den vergangenen Wochen ist im Rahmen der Bemühungen der VG Neumagen-Dhron um eine freiwillige Fusion viel über Geld gesprochen worden.

Und das wird auch noch eine Weile so bleiben. Am 18. Februar werden Vertreter der Verbandsgemeinden Neumagen-Dhron, Bernkastel-Kues und Schweich im Mainzer Innenministerium über die von der Landesregierung versprochene Projektförderung sprechen. Neben der sogenannten Hochzeitsprämie (circa 660 000 Euro), die auf die Zahl der Einwohner bezogen an die Verbandsgemeinden Bernkastel-Kues und Schweich gezahlt wird, stellt das Land eine großzügige beziehungsweise vorrangige Unterstützung von Projekten in Aussicht.

Gefördert werden können Projekte in den Orten der VG, aber auch in den beiden Nachbarkommunen, die am vergangenen Donnerstag als Fusionspartner gewählt wurden. Wie berichtet, wollen Neumagen-Dhron, Piesport und Minheim in die VG Bernkastel-Kues wechseln. Die Trittenheimer sehen ihre neue Heimat in der VG Schweich. Die Fusion soll am 1. Januar 2012 wirksam werden. Bis dahin müssen aber noch unter anderem mehr als 40 Räte in den drei Kommunen über die Fusion abstimmen.

Grundlagen für den Vertrag zwischen den Kommunen sind die Hochzeitsprämie und Projektförderungen. "Wenn es keine Förderung gibt, fällt die Grundlage für eine Fusion weg", hebt Christiane Horsch, Bürgermeisterin der VG Neumagen-Dhron, hervor.

In dem vierteiligen Komplex wartet viel Arbeit



Größtes Projekt in diesem Zusammenhang ist die Sanierung des Verwaltungsgebäudes in Bernkastel-Kues. Der aus vier Teilen bestehende Komplex ist mehr als 100 Jahre alt. Eine umfassende Renovierung, die auch Elektrik und Heizung sowie das Dach umfasst, kostet circa 4,4 Millionen Euro. Ein erheblicher Teil davon soll über die Projektförderung im Rahmen der Fusion vom Land kommen.

Ulf Hangert, Bürgermeister der VG Bernkastel-Kues, hat bisher immer betont, dass die Fusion nicht nur eine Sache des Geldes ist. Er verhehlt allerdings nicht, dass eine großzügige Förderung der Sanierungskosten für das Verwaltungsgebäude eine wichtige Grundlage für die Fusion ist. Hangert ist optimistisch, dass am 18. Februar in Mainz positive Nachrichten warten.

70 Mitarbeiter sind derzeit in seinem Dienstsitz untergebracht. Kommt die Fusion zustande, gesellen sich etwa 25 Personen dazu, die derzeit die Geschäfte in der VG Neumagen-Dhron betreuen. Die übrigen Mitarbeiter aus Neumagen Dhron, es werden fünf bis sechs sein, wechseln nach Schweich.

Deshalb wird dem Verwaltungsgebäude in Neumagen-Dhron wahrscheinlich noch eine besondere Bedeutung zukommen. "Wenn wir in Bernkastel-Kues sanieren, müssen wir Personal auslagern", sagt Hangert. Über welchen Zeitraum, kann er noch nicht sagen. Für eine gewisse Zeit wird in Neumagen-Dhron außerdem ein Bürgerbüro betrieben. Auf ewig aber auch nicht. "Ziel ist eine Verwaltung", bekräftigt Hangert.

Die VG Bernkastel-Kues hat Personalbedarf. In den nächsten Jahren werden, so Büroleiter Heiner Nilles, zwölf Mitarbeiter in den Ruhestand gehen. Da käme der Zuwachs gerade recht. Ulf Hangert geht davon aus, dass mit der Fusion ganz schnell Geld eingespart wird. "Spätestens nach fünf Jahren werden es allein beim Personal 500 000 Euro pro Jahr sein."

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