Auf nostalgischen Spuren

MORSCHEID-RIEDENBURG. Die gern genutzten Wanderwege auf der Gemarkung Morscheid-Riedenburg werden zusätzlich zu den bestehenden regionalen Wanderwegen ausgewiesen. Das hat Ortsgemeinderat beschlossen.

Neben dem legendären Verlobungsweg zählen auch die Wege "Über Alt-Morscheid", "Über die Sonne" und "Über Sibirien" dazu. Jeder von ihnen ist durch ein Symbol kenntlich gemacht, das auf einen geschichtlichen Hintergrund hinweist. So ist der Verlobungsweg mit einem Herz und zwei Eheringen gekennzeichnet, und der Überlieferung nach auf Liebespärchen zurückzuführen. Folgende Episode liegt dem Verlobungsweg zugrunde: Stellen sie sich vor, ein junger Mann in einem kleinen Bauerndorf im Hunsrück hat ein Auge auf ein hübsches Mädchen in der Nachbarschaft geworfen. Eines Tages fasste er sich den Mut und verabredete sich heimlich mit ihr zu einem Sonntagspaziergang am Waldrand unterhalb des Ortes. Während das verliebte Pärchen Arm in Arm langsam durch den Wald schlendert, schmieden sie Heiratspläne und geben nach ihrer Rückkehr die Verlobung bekannt. Der Verlobungsweg ist ein reizvoller Rundweg von sechs Kilometern Länge, der sich um den Adams-Berg schlängelt, und jedem Naturfreund das Herz höher schlagen lässt. Start und Ziel ist die St. Cuno Kapelle in Morscheid. Von hier wandert man zunächst auf dem Gehweg in Richtung Riedenburg bis zum Heiligenhäuschen. Hier zweigt ein Wirtschaftsweg rechts ab, der nach etwa 200 Metern links abbiegt. An der nächsten Weggabelung biegt der Weg rechts ab und man erreicht nach einigen Minuten den Waldrand, wo der Verlobungsweg früher angeblich erst begann. Nach etwa 20 Minuten hört man das Rauschen des Wassers im Tal, wo sich der "Weschbach" und Roerbach zum Schalesbach vereinigen. Auf dem nun folgenden wildromantischen leicht ansteigenden Teilstück hat man einen phantastischen Blick vom Schalesbachtal bis zum Hochwald am Erbeskopf. Nach dem Erreichen des Teerweges, auf dem man zur Cornely Mühle gelangen kann, die zur Rast einlädt, muss man links abgehen und erreicht nach einem kurzen Anstieg über Riedenburg den Ausgangspunkt wieder. Für Margarete und Manfred Thul aus Hilden im Rheinland ist der Verlobungsweg nichts Neues, obwohl sie erst ein Jahr in Morscheid wohnen. Sie haben sich dort ein Wohnhaus gekauft, von dem aus sie einen fantastischen Blick ins Weschbachtal und den Anfang des Verlobungsweges haben. "Diesen romantischen Waldweg sind wir schon oft gegangen und sind immer noch begeistert von ihm", sagen die Neubürger.

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