Auf vertrautem Terrain

Malborn · Nach zwei Monaten im Amt verrät Petra-Claudia Hogh, Malborns neue Ortsbürgermeisterin, welche Projekte für sie im Ort ganz oben anstehen. Eines ist bereits erreicht: ein Gemeindebüro im Pfarrhaus.

 Noch ist nicht alles an seinem Platz im neuen Gemeindebüro im Malborner Pfarrhaus. Doch Ortsbürgermeisterin Petra-Claudia Hogh fühlt sich dort bereits wohl. TV-Foto: Ursula Schmieder

Noch ist nicht alles an seinem Platz im neuen Gemeindebüro im Malborner Pfarrhaus. Doch Ortsbürgermeisterin Petra-Claudia Hogh fühlt sich dort bereits wohl. TV-Foto: Ursula Schmieder

Malborn. Die Kommunalpolitik ist für die neue Gemeindechefin vertrautes Terrain. Bevor sie 2009 nach Malborn zog, engagierte sich Petra-Claudia Hogh (47) zehn Jahre im Kreistag Trier-Saarburg. Als "Grüne" vertrat sie dort ihren Heimatort Mehring und die Verbandsgemeinde Schweich, deren Rat sie fünf Jahre angehörte. In Malborn, wo sie mit Mann und Tochter (16) lebt, trat sie für die neue Freie Wählergruppe Malborn-Thiergarten (FWG Hogh) an.
Denn Hogh, die sich schon als Studentin für Hilfsprojekte engagierte, schätzt parteiübergreifende Arbeit. In Dörfern hält sie Listen für eher hinderlich. Wer sich engagieren wolle, sollte das losgelöst von Fraktionszwängen tun können.
Das sei auch näher dran an der Sicht der Bürger, die für ihren Ort etwas bewegen wollten. Hogh will daher größtmögliche Bürgerbeteiligung und auch den Gemeinderat (siehe Extra) stärker einbinden. Eine Person allein könne sich schwerlich um die vielen Themen kümmern, die in einem 1300 Einwohner-Ort mit Kindergarten und Grundschule anstünden.
Schließlich müssten ja auch Vorhaben wie Windkraft oder Ortskernbelebung voran gebracht werden. Als Leitfaden dienen Ideen aus den sechs Bürgerstammtischen, zu denen die FWG vor der Kommunalwahl einlud. Angeregt wurden eine Dorfmoderation für Malborn, das Schwerpunktgemeinde werden und ein schöneres Zentrum erhalten soll, und auch die Fortschreibung des Dorferneuerungskonzeptes.
Frauen am Ruder


Viele Leute wüssten gar nicht, dass sie Förderungen nutzen könnten. Daher kündigt Hogh an, "dieses ganze sperrige Zeug aufzubereiten und an die Bürger weiter zu geben".
Als weitere Ziele nennt sie: weniger Baulücken, eine ehrenamtlich betreute Internetseitseite der Gemeinde, Grünflächenpaten, eine Bürgerhilfe-Initiative und eventuell eine Dorfzeitung. Entscheidend sei, "was die Bürger wollen", hält sie das auch in Sachen Kommunalreform für zu wenig berücksichtigt. Da ihr Ambitionen, "als Einzelkämpfer auf weiter Flur" tätig zu werden, fern liegen, setzt sie auf Unterstützung von Räten und Bürgern, die ehrenamtlich Ideen realisieren wollten: "Und das klappt auch gut und es macht den Leuten Spaß." Das "Projekt Dorf" gemeinsam anzugehen, war eine Bedingung für ihre Kandidatur, das im Pfarrhaus erstmals eingerichtete Gemeindebüro eine zweite. Einen Teil der Möbel spendeten Bürger, was Hogh ebenso im eingeschlagenen Weg bestärkt, wie die wachsende Zahl der schon mehr als 40 FWG-Mitglieder.
Entsprechend optimistisch ist die selbstständige Garten- und Landschaftsplanerin, Ehrenamt, Familie und Beruf unter einen Hut zu bekommen. Dank moderner Kommunikationstechnik muss die Expertin für japanischen Gartenbau nicht täglich im Mehringer Büro sein, sondern kann vieles von Malborn aus erledigen. urs
Der TV stellt in einer Serie Frauen vor, die ehrenamtlich die Geschicke ihres Ortes leiten.
Extra

Petra-Claudia Hogh setzte sich bei einer Stichwahl am 8. Juni mit 61,09 Prozent der Wählerstimmen gegen Gabriele Neurohr, seit 2003 im Amt, durch. Die Geschicke des 1300-Einwohner-Ortes, des zweitgrößten der Verbandsgemeinde Thalfang, lenkt sie mit drei Beigeordneten Sprechzeiten im Gemeindebüro: dienstags, 10 bis 12 Uhr, sowie donnerstags, 19 bis 20.30 Uhr. urs

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