Wittlich. Die Pläne sind ehrgeizig. In Bernkastel-Kues, dem Geburtsort von Nikolaus Cusanus (1401-1464), soll eine private Hochschule entstehen (der TV berichtete). Ihr Fundament fußt quasi auf dem Wissen des Universalgelehrten und Kardinals. Geplant ist eine private Hochschule mit den Fachbereichen Therapie- und Pflegewissenschaften sowie Geisteswissenschaften.
Professor Harald Schwaetzer, ein ausgewiesener Cusanus-Experte, hat das Konzept im Kreistag vorgestellt. Der Kreis könnte ins Spiel kommen, weil Räume der in seiner Trägerschaft stehenden Berufsbildenden Schule in Bernkastel-Kues genutzt werden sollen.
Da diese Räume vorrangig am Wochenende, abends und in den Ferien gebraucht werden, ergäbe sich, so Schwaetzer, keine Einschränkung des Unterrichts der Schüler. Für das Studium soll nur zugelassen werden, wer bereits eine Ausbildung hinter sich hat und sich weiterqualifizieren will.
"Qualität statt Quantität." So definiert der Professor die Ausrichtung. Die Hochschule soll auf zehn bis 20 Master beziehungsweise 20 bis 30 Bachelor Studenten ausgelegt sein. Bei voller Auslastung werden nicht viel mehr als 100 Wissbegierige vor Ort sein.
Finanziert werden soll die Hochschule vornehmlich über Gelder aus Spenden und Stiftungen, höchstens 20 Prozent über Studiengebühren. Im Idealfall könne der gesamte Betrieb über Spenden- und Stiftungsmittel abgewickelt werden. Schwaetzer: "Geld vom Staat gibt es nicht, obwohl die Hochschule staatlich anerkannt wird.". Pro Jahr und Studiengang rechnet er mit Kosten von 1,32 Millionen Euro.
Heute, Mittwoch, stellen Schwaetzer und Matthias Vollet, der Geschäftsführer der Kueser Akademie für Europäische Geistesgeschichte, das Projekt dem Stadtrat Bernkastel-Kues und dem Verbandsgemeinderat Bernkastel-Kues vor. Deren gemeinsame Sitzung beginnt um 18 Uhr in der Güterhalle. cb