Auf Wiedersehen in Saarlouis

PRÜM/OUREN. Mit einem Bekenntnis zum grenzüberschreitenden Miteinander ist der Deutsche Wandertag in Ouren zu Ende gegangen. Und den Wimpel tragen jetzt die Prümer.

Endlich haben sie ihn: Mit der Übergabe des symbolträchtigen Wimpels an die Prümer Gastgeber Aloysius Söhngen und Mathilde Weinandy ist der 106. Deutsche Wandertag am Montag im Dreiländereck bei Ouren zu Ende gegangen. Die Prümer, allen voran der Eifelverein, werden sich damit im kommenden Jahr auf den Fußweg nach Saarlouis machen, wo das nächste große Treffen der Wanderer ausgerichtet werden wird. Vorher aber wurde auf luxemburgischem Boden - die Feier hatte die Verbandsgemeinde Arzfeld ausgerichtet - vor allem der europäische Gedanke beschworen: "Das Europadenkmal ist ein guter Ort", begrüßte der Bürgermeister von Burg Reuland und Vize-Parlamentspräsident der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens, Josef Maraite, die gut 4000 Teilnehmer der Schlusskundgebung. "Hier wird eine gemeinsame Sprache gesprochen. Hier ist Europa eine Selbstverständlichkeit." Und zwar so selbstverständlich, dass der luxemburgische Tourismus-Minister Fernand Boden "meinem Kollegen Maraite" erlaubt hatte, "die Grenze ein bisschen zu verschieben, damit er Sie hier als Gastgeber begrüßen kann". "Hier wurde schon immer grenzüberschreitend gearbeitet", sagte Boden. Deshalb dankte er den Organisatoren des Wandertags auch dafür, dass sie auf der belgischen und luxemburgischen Beteiligung am Wander-Fest bestanden hatten. Es war das erste Mal, dass der Wandertag eine solch internationale Prägung hatte. Dessen Besucher lud er dazu ein, bereits im kommenden Jahr zurückzukehren: "Dann sind Luxemburg und die Region europäische Kulturhauptstadt. Das ist also ein hervorragendes Jahr, um diese besondere Freundschaft zu genießen." "Für die Zukunftsinitiative Eifel war dieser Wandertag ein Impulsgeber", freute sich der Tourismus-Minister der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens, Bernd Gentges. Dafür dankte er den Organisatoren und Ausrichtern - und gratulierte zum Erfolg: "Sie haben ihn verdient." Gentges sprach auch von den geschätzt 40 000 Menschen, die eine Woche lang in Eifel und Ardennen unterwegs waren: "Das ist auch ein Qualitätszertifikat, das Sie uns ausgestellt haben - danke schön!" Das beispielhaft friedliche Miteinander der Wanderer und Gastgeber habe durch die eskalierende Situation in Nahost "dramatische Aktualität" erhalten. "Warum kann es nicht immer und überall so sein wie heute und hier?" "Hier ist Europa so zusammengewachsen, wie es sich seine Väter vorgestellt haben", sagte der Mainzer Wirtschaftsminister Hendrik Hering. "Die Pfälzer und Saarländer wären froh, wenn sie so ein gutes Verhältnis zueinander hätten." Daran kann schon bald gearbeitet werden: Beim nächsten Wandertag in Saarlouis, vom 2. bis 6. August 2007, sehen sich alle wieder. Die Prümer versprachen Wander-Verbandspräsident Karl Schneider hoch und heilig, den Wimpel bis dahin bestens zu bewachen. Das gute Stück muss übrigens zu Fuß von Ouren nach Prüm gebracht werden - aber der Wanderverband gestattet der neuen "Wimpelgruppe" dafür immerhin drei Tagesetappen.

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