Auf zwei Straßen kracht es besonders oft

Wittlich · In Wittlich herrscht viel Verkehr. Gefährlich ist die Situation auf den Straßen nach Angaben der Polizei aber nicht - auch weil die langen Staus fehlen. Problemzonen gibt es aber trotzdem. Und Verbesserungen brauchen ihre Zeit.

Wittlich. Hans-Jürgen Riemann ist ein erfahrener Polizist. Seit zehn Jahren gehört es zu den Aufgaben des stellvertretenden Leiters der Polizei Wittlich, sich mit den Unfallbilanzen und den Unfallschwerpunkten zu beschäftigen. Seine Bilanz für die Stadt Wittlich: "Manche Probleme sind weggefallen, andere sind hinzugekommen."
Einen Unfallschwerpunkt hat er sogar von seinem Vorgänger im Amt übernommen. Und diese Gefahrenstelle feiert im Jahr 2012 sogar 30. Geburtstag. Es handelt sich um die Kreuzung der B 50 und der Rudolf-Diesel-Straße im Bereich der Berufsbildenden Schule.
Fehler bei der Vorfahrt



Von dort, sagt Riemann, werden pro Jahr zwischen zehn und 15 Unfälle gemeldet. Meistens gehen sie glimpflich ab. Ursache ist, trotz Ampelregelung, oft das Missachten der Vorfahrt. Die Polizei spricht in diesem Fall von einer "Unfallhäufungsstelle". Gleiches gilt für die Zufahrten zur A 1.
Anders sieht es in der viel befahrenen Friedrichstraße aus. Dort kommen auch öfter Menschen zu Schaden. Für die Polizei stellt die Verbindung zwischen dem Kaufhaus Bungert und der Innenstadt deshalb eine "Unfallhäufungslinie" dar.
Geläufiger ist aber der Unfallschwerpunkt. Kristallisiert sich ein solcher über mehrere Jahre heraus, kommt es zu Ortsterminen. Vertreter von Polizei, Stadt, Landesbetrieb Mobilität und Straßenverkehrsbehörde treffen sich dann vor Ort, um über Verbesserungsmöglichkeiten nachzudenken. Auch Beschwerden oder Anregungen aus der Bevölkerung werden aufgegriffen. Den schnellen Erfolg gibt e selten. "Von der Idee bis zur Umsetzung vergehen bis zu zehn Jahre", erläutert Riemann. Die Polizei kann dabei nur Anregungen geben. Für Umsetzung und Finanzierung sind andere Behörden zuständig.
Ganz im Sinne der Polizei sind die Kreisel, die in den vergangenen Jahren entstanden sind. Sie tragen, sagt der Polizist, dazu bei, dass der Verkehr reibungsloser fließt und es zu weniger Unfällen kommt. Erschwerend sei allerdings, dass der Verkehr immer weiter zunehme.
Wichtig sei auch die Öffentlichkeitsarbeit. Nachdem der TV über Probleme am Kreisel im Bereich Koblenzerstraße/Kalkturmstraße berichtet habe, seien die Unfallzahlen zurückgegangen, sagt Riemann. "Die Leute sagen sich, da muss ich aufpassen."
Klar ist: Wer oft vor einer roten Ampel steht oder nur schleichend vorwärtskommt, ärgert sich. Für Hans-Jürgen Riemann stellt sich die Situation aber unproblematisch da. "Weil es insgesamt keine langen Staus und wenig Probleme mit Fußgängern und Radfahrern gibt", sagt er.
Friedrichstraße Sache der Stadt


Nach Angaben von Klaus Wagner (LBM) hat die Unfallkommission lediglich zwei Problemorte ausgemacht: die Einmündung der B 50 in die Rudolf-Diesel-Straße und die Friedrichstraße. Es kam bereits zu Verbesserungen an der Ampel (erhöhte Leuchtkraft). Die Friedrichstraße gilt als Gemeindestraße, fällt damit in die Zuständigkeit der Stadt. Gemeinsam mit ihr solle nach Wegen gesucht werden, die Situation zu verbessern. Größtes Problem: die vielen Abbiegevorgänge, die den Verkehr behindern. Im vergangenen Jahr hatten städtische Gremien bereits eine Veränderung der Situation in dieser Straße besprochen Zwei Kreisel sollten die Lage verbessern. Bisher ist dieses Vorhaben noch nicht über das Diskussionsstadium herausgekommen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort