Aus dem Wittlicher Oberstadtpuzzle soll ein Bild werden

Wittlich · Neue Räume schaffen, die nicht isoliert, sondern als Gesamtbild betrachtet werden: Darauf fußt ein Konzept für die Oberstadt. Als erster Schritt wird 2013 der Parkplatz vor dem Fürstenhof ein neues Gesicht bekommen. Dem hat der Stadtrat fraktionsübergreifend zugestimmt.

Wittlich. Für den Bereich zwischen Fürstenhof bis zum Schlossplatz hat der Stadtrat der Lösung der Arbeitsgemeinschaft der Büros Stolz & Kintzinger und BGH Plan Trier zugestimmt. Das Konzept in fünf Schritten soll Grundlage für die nächsten Jahrzehnte sein.
Konzept verträgt Änderungen


Schritt eins ist die Umgestaltung des Parkplatzes Oberstadt (der TV berichtete). Wie im Stadtrat zu hören war, soll damit nach der Säubrennerkirmes im August 2013 begonnen werden. "Es ist ein robustes Konzept mit klaren Linien, das aber Änderungen verträgt, womit Sie langfristig auf der sicheren Seite sind", sagte Christoph Heckel, BGHplan.
Dabei hätten die Planer "die Fakten nicht ignorieren, sondern akzeptieren" wollen. Als Beispiel nannte er den Baumbestand, der erhalten werden und Zuwachs bekommen soll. Mit Blick auf eine Luftaufnahme der Ist-Situation hieß es: "Darauf wird deutlich, wie scheinbar beziehungslos Einkaufszentrum und Fürstenhof zueinander stehen, wie leer sich der Raum darstellt. Da haben wir Teile eingefügt." Gemeint sind mögliche Neubauten. Woraufhin Bürgermeister Joachim Rodenkirch erklärte: "Das sind Platzhalter. Es ist nicht so, dass da morgen Gebäude stehen."
Der Oberstadtparkplatz soll längs zwischen Fürstenhof und Einkaufszentrum verlaufende Parkbereiche für 146 Autos haben. "Wir haben alles in Längsrichtung angelegt, um eine Verbindung über den Platz hinweg zu bekommen. Außerdem soll der Platz auch für Fußgänger funktionieren, auch wenn er in der Mitte beparkt ist", sagte Christoph Heckel. Dabei solle durch "Pflaster verschiedener Farben und Formate aber aus einer Materialfamilie" eine Struktur geschaffen werden, die später überleitet zu einem weiteren Puzzle-Teil, der Umgestaltung des Bereichs zwischen Einkaufszentrum und Busbahnhof Zob. Die Stadträte stimmten geschlossen für das Konzept, nicht ohne sich abzusichern, dass es sozusagen flexibel gehandhabt werden könne.
Weiterhin wurde eine Einwohnerversammlung zur Vorstellung der Pläne im Februar angekündigt.
Angesichts der Dauerdebatte um mehr oder weniger Parkplätze in der Stadt überraschten die Fraktionen mit der Hoffnung, die Umgestaltung des Parkplatzes, werde bei den Bürgern für die geringste Diskussion sorgen. Am Ende der Sitzung hätten sie eine andere Reaktion erleben können: Vor der Tür regte sich ein Bürger auf. Sein einziges Thema war: weniger Parkplätze und die Folgen für den Einzelhandel.Meinung

Signal gegen Stückwerkpolitik
Da sagen wir Ja zum Investorenprojekt Fürstenhof, da stimmen wir dem Einkaufszentrum Schlossgalerie zu: So ging Stadtpolitik bis jetzt. Nicht nur bei den benachbarten Großbauten sind punktuelle Entscheidungen gefallen, denen etwas gefehlt hat: Der Blick über den Tellerrand der Einzelentscheidung hinaus sozusagen. War der Investorendruck zu groß? So ist viel Stückwerk entstanden. Das Konzept funktioniert als Wiedergutmachung anders, wenn seine Linie nicht zerredet wird. s.suennen@volksfreund.de

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