Aus der Asche

WEDERATH. (mc) Ein neues Buch gibt Einblicke in die Aschengruben des Archäologieparks Belginum. Es ist mittlerweile der sechste Band einer Buchreihe zum Park.

Hunderte Seiten, dicke Fußnoten, wissenschaftliche Sprache: Es gibt Bücher, die wird Otto Normalverbraucher wahrscheinlich kaum lesen wollen. Geschichtsinteressierte könnten dabei aber neue Forschungsergebnisse zu historischen Funden verpassen - so wie die Veröffentlichungen der Reihe "Trierer Grabungen und Forschungen", herausgegeben durch das Rheinische Landesmuseum in Trier. Auch zum keltisch-römischen Gräberfeld von Belginum sind bereits fünf Bände erschienen - nun folgt der sechste Streich. "Die Aschengruben und Aschenflächen, ausgegraben 1954-1985" hat Historikerin Marlene Sophia-Kaiser ihr Werk benannt. Auf 216 Seiten beschreibt die Autorin sämtliche Funde und Materialien aus den Aschengruben des Wederather Gräberfeldes. Das Ganze wird mit Illustrationen und einer Auswertung der Funde ergänzt - eine mühevolle Arbeit: "Hier geht es um verbranntes und kleingeschlagenes Material", erklärt Belginum-Museumsleiterin Rosemarie Cordie. Aus den Resten (Glas, Keramik, Brot) erfahre man aber beispielsweise viel über den Totenkult der Hunsrück-Vorfahren. Cordie erinnerte an die insgesamt 2470 Gräber im Belginum-Ausgrabungsgebiet. "Es ist das bedeutendste seiner Art in Europa aus keltisch-römischer Zeit." Schon jetzt steht auch ein siebter Nachfolgeband in den Startlöchern. Wann dieser Band jedoch erscheint, konnte Cordie nicht sagen. "Eine finanzielle Frage", außerdem fehle den Wissenschaftlern auch die Zeit, solche Werke zu verfassen. Inhaltlich gehe es hier um die Untersuchungen von fast 2000 Leichenbränden. Teil dieser Veröffentlichung werde auch die Darstellung von Pfeilergrabmalen (ähnlich dem in Igel an der Mosel) sein. Auch hier kann man von viel Arbeit ausgehen: Die Reste dieser Denkmäler seien kurz und klein geschlagen, so Cordie. Die Vorstellung von "Aschengruben und Aschenfläschen" findet morgen bei einer Matinée in Anwesenheit der Autorin und des Herausgebers der Serie, Professor Alfred Haffner aus Kiel, statt (2. Juli, 11.30 Uhr, Archäologiepark Belginum). Vorzugskaufpreis im Rahmen der Buchvorstellung: 65 Euro, ansonsten 76 Euro.

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