Aus Felix wird Rufus

WEDERATH. (fab) In ihren Ferien gingen fünf Kinder und eine Lehrerin für einen Tag in eine "Schule im alten Rom". "Mit den Römern in die Schule" hieß der Workshop im Rahmen der "Kreativwerkstatt" im Archäologiepark Belginum, in dem die Kleingruppe das Rad der Geschichte während ein paar Stunden um Jahrhunderte zurückdrehte.

 Römische Schulkinder vor dem Unterricht: Primigenia (Elisabeth, neun Jahre), Secunda (Jana, zehn Jahre) und die siebenjährige Paula tragen die typische römische Senatorenkleidung und bestaunen ihr Wachstäfelchen, das sie im Workshop selbst gebastelt haben. Foto: Frank Faber

Römische Schulkinder vor dem Unterricht: Primigenia (Elisabeth, neun Jahre), Secunda (Jana, zehn Jahre) und die siebenjährige Paula tragen die typische römische Senatorenkleidung und bestaunen ihr Wachstäfelchen, das sie im Workshop selbst gebastelt haben. Foto: Frank Faber

Dass sich nur fünf Kinder und eine Lehrerin zum Workshop angemeldet haben, stört die freischaffende Archäologin Annette Böhm aus Haltern weniger. "Es ist halt gemütlicher, und deshalb auch intensiver", sagt Annette Böhm. Vor Schulbeginn der Veranstaltung , die im Rahmen der "Kreativwerkstatt" des Vereins Kunst im Gewächshaus stattfand, wählen die fünf kleinen Schüler aus Morbach, Idar-Oberstein und Bernkastel-Kues, sowie die Idar-Obersteiner Lehrerin Carola Schneider ihre römischen Namen aus. Aus Jana wird Secunda, Elisabeth entscheidet sich für Primigenia, Paula bleibt Paula, Nico tauft sich Felix und Dennis wird nun Rufus genannt. Carola Schneider, die den Workshop auch als Fortbildung für ihren Lateinunterricht sieht, heißt nun Victoria. Da die römischen Schüler für ihre Notizen kein Papier verwendeten, bastelt die Gruppe Wachstäfelchen, die zu einem Notizbuch zusammengeklappt werden. "Wir wollen genau so lernen, wie es die Römer getan haben", erklärt Böhm, und verteilt Metallgriffel an die Klasse. Alle schreiben nun in römischen Buchstaben ihre Namen, und das Geburtsdatum auf das Holztäfelchen. "Ich habe mich verschrieben", ärgert sich der siebenjährige "Rufus" (Dennis). "Kein Problem", erklärt die Archäologin, "mit der Rückseite des Griffels kann alles wieder ausgekratzt und beliebig oft neu geschrieben werden". Nachdem alle ihr Wachstäfelchen fertig haben, heißt es dann Umziehen. Jeder wird von Annette Böhm mit Tunica und Toga, der römischen Senatorenkleidung, ausgestattet. "Normalerweise verteile ich die Kleidung schon am Anfang eines Kurses, doch wegen der Hitze machen wir das am Schluss", sagt sie. " So ein Gewand ist aber schon komisch", bemerkt "Primigenia" (Elisabeth, 9), die eine Tunica trägt. Natürlich gehört auch ein Besuch des Museums im Archäologiepark mit zum Programm des Workshops. Dort öffnen die Kinder die Klappen der Schaugräber, und sehen, was die Römer alles mit ins Grab genommen haben. " Es hat mir sehr viel Spaß gemacht" , sagt Felix, der dann am Nachmittag aus dem "alten Rom" nach Morbach zurückkehrt und wieder Nico heißt. Er hat einen tollen Ferientag erlebt, den er so schnell nicht vergessen wird. Carola Schneider nimmt aus dem Workshop sehr viel Positives mit und will einiges davon auch in ihrem Unterricht verwenden.

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