Aus Liebe zu Gott

Die Tage eines Kirchenjahres reichen nicht aus, um jedem Heiligen und Seligen, der schon zur Anschauung Gottes gelangt ist, Liebe und Verehrung zu erweisen. Deshalb feiert die katholische Christenheit am 1. November eines jeden Jahres das Fest Allerheiligen.

Heilige sind Leuchtfeuer der Liebe Gottes. Oft genug sind sie uns anders beschrieben worden: eher steif, langweilig und salbungsvoll. Wer genauer hinsieht, erkennt: Ihre lebendige Gottesbeziehung hat sie zu wahren Menschen gemacht. Erspart blieb ihnen nichts. Auch sie mussten suchen, ringen und sich mühen. Doch sie haben dabei ihre Liebe nicht verloren. So auch um 860 die junge Äbtissin Irmingard von Frauenwörth, Urenkelin Karls des Großen, Tochter König Ludwigs des Deutschen. Niemand sollte im Chiemgau Hunger leiden - das war ihre Devise. Vor einiger Zeit pilgerte ich mit meiner Frau - wie jährlich Hunderttausende - an ihr Grab im Münster auf der Fraueninsel. Die Sorgen und Bitten sind groß, damals wie heute. Insbesondere junge Paare, deren Kinderwunsch sich bisher nicht erfüllt hat, finden hier Hilfe, wie Votivtafeln mit Kinderbildern dies eindrucksvoll bezeugen. Die Heiligen stehen immer für uns ein - aus Liebe zu Gott.

Hermann Barth, Altrich

Diplom-Pädagoge und ehemaliger Geschäftsführer des Caritasverbands Mosel-Eifel-Hunsrück

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